Im Rombergpark in Dortmund haben Unbekannte Titanenwurz „David“ – einen übelriechenden Publikumsliebling – gestohlen. Der Botanische Garten wendet sich nach dem Verlust der Knolle an die Polizei.
Im Botanischen Garten Rombergpark ist die Titanenwurz „David“ – ein übelriechender Publikumsmagnet – auf kriminelle Weise verschwunden. Unbekannte haben die 20 bis 30 Kilogramm schwere Knolle der selten und spektakulär blühenden Pflanze aus ihrem Kübel ausgegraben. Der Botanische Garten hat Anzeige erstattet, wie die Stadt berichtete.
Die riesige Titanenwurz (Amorphophallus titanum) blüht nur alle paar Jahre für wenige Tage – und dann mit dem größten Blütenstand im gesamten Pflanzenreich und einem intensiven Aasgeruch. Bei ihren Blüten in den Jahren 2018 und 2021 kamen der Stadt zufolge Tausende Gäste in den Botanischen Garten, um das außergewöhnliche Schauspiel mitzuerleben.
Zuletzt habe „David“ ein Blatt gebildet, das Ende September verwelkt sei – danach sei die ruhende Knolle wieder mit Erde bedeckt worden. „Bei einer Kontrolle stellten die Gärtner fest, dass die Knolle verschwunden war.“
Der materielle Wert ist schwer zu beziffern
„Der Diebstahl von David trifft uns“, betonte ein Mitarbeiter des Botanischen Gartens in einer Mitteilung. „Viele Dortmunderinnen und Dortmunder haben auf die nächste Blüte gewartet. Wir hoffen, dass die Diebe ihre Entscheidung bereuen und David zurückbringen.“ Der materielle Wert sei schwer bezifferbar. „Doch für den Botanischen Garten und die Stadt Dortmund ist der Verlust groß.“
Der üble Geruch dient der Titanenwurz bei der Bestäubung: Die Pflanze lockt damit Insekten in ihren Blütenstand, die für die Eiablage einen verwesenden Kadaver suchen. Die Titanenwurz ist auf Sumatra heimisch und gehört zu den Aronstabgewächsen.