Anschlag auf Weihnachtsmarkt: Gibt es genug Parkplätze beim Prozess gegen Magdeburg-Täter?

Hunderte Nebenkläger und Zuschauer – und kaum Parkplätze? Welche Herausforderungen es beim Prozess gegen den Todesfahrer in Magdeburg für Prozessbeteiligte und Anwohner geben könnte.

In der Landeshauptstadt Magdeburg gibt es Befürchtungen, dass die Parkplatzsituation beim Prozess gegen den Magdeburger Todesfahrer schwierig werden könnte. Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) sei im Parlament eine Antwort schuldig geblieben, wo die Prozessbeteiligten parken sollen, sagte der Magdeburger Landtagsabgeordnete Falko Grube (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. „Hier regiert offensichtlich das Prinzip Hoffnung, dass schon genügend Parkplätze in der Gegend vorhanden sind. Das reicht nicht aus.“

Das eigens für den Prozess errichtete Interims-Gerichtsgebäude liegt in der Nähe mehrerer Veranstaltungshallen in Magdeburg. Es wird mit vielen Prozessbeteiligten gerechnet. Der Saal bietet etwa 450 Nebenklägern und Nebenklagevertretern Platz. Hinzu kommen 200 Plätze für Zuschauer und Medienvertreter.

Reichen die öffentlichen Parkplätze?

Weidinger sagte in der Regierungsbefragung im Landtag, in der vom Landgericht Magdeburg eingerichteten Arbeitsgruppe sei das Thema der ausreichenden Zahl an Parkplätzen von Anfang an berücksichtigt worden. Man werde voraussichtlich durch das Landgericht „die beteiligten Personengruppen auf die öffentlichen Parkplätze verweisen müssen“.

Zudem sollten die Beteiligten auf öffentliche Verkehrsmittel hingewiesen werden, sagte die CDU-Politikerin. Weiterhin werde das Landgericht Großveranstaltungen berücksichtigen. An Wochenenden und in den späten Abendstunden werde das Gericht keine Verhandlungen führen, sagte Weidinger.

Grube: Anwohner dürfen nicht zugeparkt werden

SPD-Politiker Grube reicht das so nicht aus. „Es ist richtig, dass alle Opfer des Attentats auch vor Gericht zu ihrem Recht kommen.“ Dass die Anwohnerinnen und Anwohner dafür monatelang mit zugeparkten Straßen leben müssten, sei nicht richtig. 

Kurz vor Weihnachten war der Täter mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast. Sechs Menschen verloren ihr Leben, und mehr als 300 Personen wurden verletzt. Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg wirft Taleb al-Abdulmohsen unter anderem sechsfachen Mord vor und versuchten Mord an 338 Personen.