Agrar: Melonen-Saison in Sachsen-Anhalt läuft

Erdbeeren zum Selbstpflücken gibt es in Sachsen-Anhalt häufig. Auf wenigen Höfen hingegen wächst ein deutlich größeres Gewächs zum Mitnehmen, das auch sehr beliebt ist.

In Sachsen-Anhalt können wieder heimische Melonen gegessen werden. Melonenanbau sei in Deutschland immer noch etwas ganz Besonderes, sagt Bauer André Laue vom Pferdehof Elbaue in Schönebeck. Neben der Pferdehaltung sei er immer auf der Suche nach etwas Anderem, was Menschen auf seinem Hof zum Verweilen einlädt. Rote Wassermelonen zum Selbstpflücken hätten sich da wunderbar angeboten, sagt der Landwirt. 

Der rotfleischige Sommerklassiker sei der Liebling unter den Melonensorten, so Laue. Die ersten Melonen brachte er vor zwei Jahren auf seine Felder im Salzlandkreis. „Damals haben wir etwas gesucht, was die Lücke zwischen den Erdbeeren und den Kürbissen schließt“, erzählte er. 

Immer wieder kämen auch Besucher auf seinen Hof, die gar nicht wissen, wie eine Melone überhaupt wächst, sagte der Bauer. „Es macht wirklich Spaß, den Menschen dann zu zeigen, was sie da eigentlich so essen, wo es herkommt und wie es wächst.“ Manche der Melonen auf seinem Feld seien bis zu sechs Kilogramm schwer. 

Die Witterungsbedingungen waren den Angaben zufolge in diesem Jahr gut für den Melonenanbau: Anfangs ausreichend feucht für das Wachstum der Jungpflanzen, später im Jahr eher trocken. Die Melonen konnten groß werden ohne zu platzen.

Sachsen-Anhalt statt Spanien

Wassermelonen zählen zu den Kürbisgewächsen – und sind Gemüse. Die meisten Melonen, die es in Deutschland zu kaufen gibt, kommen nach Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) aus Spanien. 

In Sachsen-Anhalt gibt es nach Angaben des Bauernverbandes nicht einmal eine Handvoll Melonenbauern. „Aber genau davon leben wir ja. Die Melone als Besonderheit“, betont Laue. In Zukunft wolle er neben den Wassermelonen auch andere Sorten anbauen.

Komplizierter Anbau 

Unter seinen Kundinnen und Kunden seien auch Menschen, die ihm davon berichten, dass sie selbst versucht haben, Melonen anzubauen. Dann seien die Pflanzen allerdings eingegangen oder hätten keine Früchte getragen. „Das ist nicht ganz überraschend. Der Anbau ist nicht ganz einfach“, sagte Laue. 

Seine Pflanzen würden bis Ende Mai in Gewächshäusern vorgezogen, bis sie dann auf eine sogenannte Maisstärkefolie aufs Feld kämen. „Sie brauchen Schutz vor zu kaltem Boden, außerdem darf sich keine Staunässe bilden“, erklärt der Bauer. Wer auf seinem Hof Melonen ernte, nehme meist mindestens zwei Stück mit nach Hause. „Die halten sich ja gut.“