Kassenleistung: Linke kritisiert: Transfrauen zahlen Bartentfernung selbst

Transfrauen, die ihren Bart loswerden wollen, bleiben mitunter auf den Kosten für die Behandlung sitzen. Das prangert zumindest die Linke scharf an – und spricht von „Systemversagen“.

Transfrauen und Frauen mit starkem Bartwuchs haben in Baden-Württemberg nach Darstellung der Linken praktisch keine Möglichkeit, eine Haarentfernung als Kassenleistung in Anspruch zu nehmen. Die Krankenkassen müssten zwar die Kosten für eine sogenannte Nadelepilation in Arztpraxen übernehmen, erklärte die designierte Linken-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Ellena Schumacher Koelsch. Aber: „Weil es sich wirtschaftlich nicht lohnt, werden die Behandlungen in Arztpraxen nicht angeboten.“ 

„Ein Anspruch, der nur auf dem Papier, nicht aber in der Realität existiert, ist ein eklatantes Systemversagen“, kritisierte Schumacher Koelsch. Die Behandlung werde nur noch von Kosmetikerinnen und Kosmetikern durchgeführt – deren Leistungen würden aber nicht von den Kassen bezahlt. Zwar gebe es alternativ die Möglichkeit einer Laserepilation, diese wirke jedoch nicht bei allen Betroffenen. Zudem berichteten Patientinnen von monatelangen Wartezeiten in Arztpraxen.

Schumacher Koelsch forderte die Landesregierung auf, Druck auf Kassen und Ärzteverbände auszuüben, damit kurzfristig eine Lösung für Betroffene geschaffen werde. Mit der Nadelepilation werden Haare dauerhaft entfernt, indem eine feine Nadel die Haarwurzel mit Strom zerstört. So kann an dieser Stelle kein neues Haar mehr wachsen.