Die Zahlen sinken minimal, die Gewalt bleibt erschreckend. Sieben Menschen starben im ersten Halbjahr durch Übergriffe im eigenen Zuhause.
Die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt in Rheinland-Pfalz ist im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gesunken – und bleibt dennoch erschreckend hoch. Wie das Landeskriminalamt mitteilte, wurden 6.349 Fälle registriert. Das sind 125 weniger als im ersten Halbjahr 2024 (minus 1,9 Prozent). Besonders erschütternd: Im ersten Halbjahr 2025 wurden sieben Menschen in Rheinland-Pfalz durch häusliche Gewalt getötet.
Um sogenannte Partnerschaftsgewalt, also Übergriffe durch den aktuellen oder ehemaligen Partner, handelte es sich im ersten Halbjahr in 4.163 Fällen. Weitere 2.315 Fälle wurden dem LKA zufolge unter innerfamiliäre Gewalt eingeordnet. Dazu zählt Gewalt zwischen Eltern und Kindern oder zwischen Geschwistern.
Jedoch ist die statistische Erfassung komplex: Ein Fall kann mehrere Opfer mit unterschiedlichen Beziehungen zum Täter oder zur Täterin betreffen. Wird etwa eine Tat sowohl gegen ein Kind als auch gegen die Partnerin verübt, wird das jeweilige Opfer in beiden Kategorien gezählt – Partnerschafts- und innerfamiliäre Gewalt. In der Gesamtstatistik wird der Fall nur einmal gezählt.
„Die reine Zahl der Fälle gibt also nur bedingt Auskunft über das tatsächliche Ausmaß der Gewalt“, erklärte ein LKA-Sprecher.