Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 versammelten sich viele Hamburgerinnen und Hamburger vor dem US-Konsulat, um ihre Anteilnahme auszudrücken. Nun erinnern dort Gedenktafeln an die Opfer.
Vor dem früheren US-Generalkonsulat an der Hamburger Außenalster erinnert nun ein Gedenkstein an die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001. Bei der Enthüllung zweier auf dem Granit montierter Tafeln gedachten Bürgermeister Peter Tschentscher und der scheidende Generalkonsul Jason Chue der fast 3000 Opfer der Anschläge auf das New Yorker World Trade Center, das Pentagon in Washington und der Menschen in einem Flugzeug, dass im Bundesstaat Pennsylvania von den Al-Kaida- Terroristen zum Absturz gebracht worden war.
Der Bürgermeister erinnerte daran, dass die Hamburgerinnen und Hamburger nach den Anschlägen großen Anteil am Schicksal und dem Leid der Opfer und ihrer Angehörigen genommen hätten.
Tschentscher erinnert an 9/11-Terroristen aus Hamburg
„Viele Menschen versammelten sich damals vor dem Generalkonsulat der USA, legten Blumen nieder und zündeten Kerzen an, um ihre Solidarität und Verbundenheit mit den Bürgerinnen und Bürgern der USA auszudrücken“, sagte Tschentscher. „Erschrecken und die Betroffenheit waren umso größer, als bekannt wurde, dass einige der Attentäter in Hamburg gelebt, hier studiert und die Anschläge mit vorbereitet und durchgeführt haben.“
Nach wie vor sei der islamistische Terrorismus „eine der größten Gefahren für die freiheitlichen Demokratien der westlichen Welt“, sagte Tschentscher. „Der brutale Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 war ein weiteres Beispiel dieser Bedrohung.“
Die Gedenktafeln seien nicht nur eine Erinnerung an die Opfer des 11. September, sagte Chue. „Sie sind ein Symbol für internationale Solidarität und Freundschaft.“ Zugleich setzten sie ein Zeichen dafür, „dass selbst aus der schlimmsten Tragödie Einheit entstehen kann“.
Tafeln erinnern trotz Konsulatsumzugs vor „Little White House“
Der Hamburger Senat hatte dem US-Konsulat die Gedenktafeln bereits 2021 zum 20. Jahrestag der Anschläge geschenkt. Da das Konsulat zwischenzeitlich von der Außenalster in die Hafencity umgezogen ist und die Flächen rund um das alte weiße Gebäude mit dem Säulen-Portal – auch „Little White House“ genannt – nach dem Auszug umgestaltet wurden, fanden sie erst jetzt ihren Platz auf dem öffentlich zugänglichen Gedenkstein.
In dem ehemaligen Konsulat – das in der Nazizeit Sitz der NSDAP Hamburg war – entsteht derzeit ein Luxushotel. „The Jefferson“ soll einmal in rund 80 Zimmern Gäste beherbergen. Geplant sind ist ein Café und Restaurant, das für Hamburger und Touristen zugänglich sein soll. Im Keller des Gebäudes soll ein Erinnerungsort an die NS-Vergangenheit des Hauses erinnern.