Bildung: Studie sieht hohe psychische Belastung von Schulleitern

Probleme mit Schülern und Eltern, viele Neuerungen und viel Verantwortung: Der Job von Schulleitern ist stressig – das zeigt eine neue Umfrage.

Schulleiterinnen und Schulleiter in Baden-Württemberg fühlen sich durch ihren Beruf psychisch stark belastet. Das geht aus einer in Stuttgart vorgestellten Studie Freiburger Arbeitswissenschaftler im Auftrag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hervor.

Für die Erhebung befragten die Wissenschaftler im Mai gut 1.400 Schulleiterinnen und Schulleiter aller Schularten in Baden-Württemberg. Die Ergebnisse wurden mit Studien verglichen, in denen unter anderem normale Lehrkräfte und andere Beschäftigte im öffentlichen Dienst befragt wurden.

Demnach empfinden die Leitungskräfte die emotionalen Anforderungen als deutlich höher als normale Lehrkräfte oder andere Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Zudem berichten sie häufiger als andere Beschäftigte über Konflikte zwischen Arbeits- und Privatleben und eine Entgrenzung der Arbeitszeit. Der Umfrage zufolge arbeiten mehr als 90 Prozent der Befragten am Wochenende, rund 87 Prozent abends und nachts.

GEW-Chefin: Arbeitsumfeld hat sich stark verändert

Das hat nach Einschätzung der Studienautoren auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Leitungskräfte. Sie zeigen demnach häufiger Burnout-Symptome als andere Beschäftigte, erscheinen häufiger auch krank bei der Arbeit und haben öfter Schwierigkeiten abzuschalten. 

Das Arbeitsumfeld von Schulleitungen habe sich in den letzten Jahren stark verändert, sagte GEW-Chefin Monika Stein. Deswegen brauche es weiter motivierte, gesunde und leistungsfähige Schulleitungen, um die Schulen weiter voranzubringen. Von der Politik fordert die Gewerkschaft mehr Leitungszeit für Schulleitungen, eine Entlastung von Verwaltungsaufgaben sowie einen Ausbau von Fortbildungen.