Bei der Explosion eines Sprengsatzes vor einem Kiosk in Dormagen dürfte sich der Bombenleger verletzt haben. Er stand nur drei Meter entfernt.
Der Bombenleger von Dormagen hat sich bei der Detonation vermutlich selbst verletzt. Er habe drei Meter entfernt gestanden, als der Sprengsatz explodierte, sagte ein Polizeisprecher in Neuss. „Er müsste mindestens einen Hörschaden erlitten haben.“
Die Explosion hatte in der Stadt zwischen Köln und Düsseldorf erheblichen Sachschaden angerichtet. Menschen wurden nicht verletzt. Gegen 1.30 Uhr am Donnerstag hatte der Unbekannte einen Rucksack vor einem Kiosk nahe dem Bahnhof abgelegt und zweimal eine Zündschnur gezündet. Die Explosion zerstörte zahlreiche Glasscheiben in der Umgebung. Ein Glasdach musste nach Begutachtung durch einen Statiker gesichert werden.
Polizei fahndet öffentlich
Die Polizei wendete sich mit einer Öffentlichkeitsfahndung an die Bevölkerung. Das Gesicht des mit einer Kapuze verhüllten Mannes ist allerdings nicht zu erkennen. Zeugen hatten nach der Explosion ein Auto mit hohem Tempo davonfahren sehen.
Die Polizei ermittelt in alle Richtungen, geht aber davon aus, dass der Anschlag dem Kioskbesitzer galt. Er sei der Polizei hinlänglich bekannt. Die Untersuchungen über die Art des Sprengsatzes dauerten an. Dass es sich um eine Rohrbombe handelte, bestätigte die Polizei nicht.
Im vergangenen Jahr hatte eine Serie von Explosionen im Rheinland für Schlagzeilen gesorgt, hinter der rivalisierende Drogenbanden stecken sollen, die sich des Diebstahls von mehreren Hundert Kilogramm Haschisch verdächtigten. Die Serie war aber abgerissen und ein Hauptverdächtiger in Paris festgenommen worden.