Verbraucherstimmung hellt sich weiter auf – Unsicherheit bleibt aber hoch

Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich den dritten Monat in Folge verbessert: Der Konsumklimaindex der Marktforschungsunternehmen GfK und Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) stieg um 0,9 Zähler auf minus 19,9 Punkte, wie beide am Dienstag mitteilten. Dabei legten die Konjunktur- und Einkommenserwartung der Verbraucherinnen und Verbraucher im Mai „spürbar“ zu – gleichzeitig aber auch ihre Sparneigung. 

„Das Niveau der Konsumstimmung bleibt überaus niedrig und die Verunsicherung der Verbraucher weiterhin hoch“, erklärte NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl. Grund dafür sei die „unberechenbare“ Zollpolitik der USA, Turbulenzen an den Börsen und die anhaltend wirtschaftliche Schwäche der deutschen Wirtschaft.

Dabei legte die Einkommenserwartung der für das Konsumklima befragten Menschen um 6,1 Zähler auf 10,4 Punkte zu. Das ist der höchste Wert seit Oktober 2024. Die Konjunkturerwartung kletterte um 5,9 Punkte auf 13,1 Punkte. Das war der vierte Anstieg in Folge und der höchste Wert seit gut zwei Jahren.

Die Anschaffungsneigung ging dennoch zurück. Dieser Indikator lag mit minus 6,4 Punkten 1,5 Zähler unter dem Vormonatswert. „Die Menschen halten es offenbar aktuell für ratsam, in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftslage zu sparen“, erklärte Bürkl. Die Sparneigung kletterte um 1,6 auf 10,0 Punkte. 

GfK und NIM führen monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 3. bis zum 14. April rund 2000 Menschen befragt. Das Konsumklima bezieht sich auf die gesamten privaten Konsumausgaben, also neben dem Einzelhandel auch Dienstleistungen, Reisen, Miete und Gesundheitsdienstleistungen.