Friedrich Merz hat seine Amtszeit mit einer diplomatischen Offensive gestartet. Der Mehrheit der Deutschen gefällt das. In der Außenpolitik trauen sie dem Kanzler viel zu.
Paris, Warschau, Brüssel und Kiew. Friedrich Merz (CDU) hat nach seiner Wahl zum Bundeskanzler eine umfassende Besuchstour gestartet. Es war einer seiner Hauptkritikpunkte an seinem Vorgänger Olaf Scholz (SPD), dass nicht genug für das deutsch-französische Verhältnis getan habe. Vor allem die Beziehung zum französischen Präsidenten Emmanuel Macron sei zu schlecht gewesen.
Friedrich Merz überzeugt als Diplomat
Eine große Mehrheit der Bürger erwartet, dass Friedrich Merz die deutschen Interessen in der Welt gut vertreten wird. Wie eine Forsa-Umfrage für den stern ergab, sehen 58 Prozent der Deutschen das diplomatische Engagement des neuen Regierungschefs positiv. 37 Prozent haben da Zweifel, fünf Prozent äußern sich nicht. Nachdem die Umfragewerte vor der Kanzlerwahl gesunken waren, ist das eine gute Nachricht für den CDU-Chef.
Vor allem die Wähler der Union sehen die außenpolitische Offensive des neuen Regierungschefs positiv (92 Prozent), aber auch bei den Anhängern von SPD (72 Prozent) und Grünen (69 Prozent) schätzt die Mehrheit das so ein. Skeptischer sind die Ostdeutschen. Sie erwarten nur zu 45 Prozent, dass Merz die Bundesrepublik im Ausland gut vertritt, 48 Prozent verneinen das. Besonders negativ fällt das Urteil an den Rändern des politischen Spektrums aus: 73 Prozent der AfD-Wähler und 60 Prozent der Linke-Anhänger trauen dem Kanzler außenpolitisch nicht über den Weg.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den stern und RTL Deutschland am 8. und 9. Mai telefonisch erhoben. Datenbasis: 1009 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. Damit ist die Umfrage repräsentativ.