Greifswald und Rostock: Passanten verletzt: Schuldfähigkeit des Täters wird geprüft

Ein Mann flieht aus einer geschlossenen Station. Auf der Flucht greift er Menschen an, beschädigt Autos und lässt sich schließlich festnehmen. Nun soll geklärt werden, ob er schuldfähig ist.

Nach den Angriffen eines Mannes auf mehrere Menschen und Autos sieht die Staatsanwaltschaft Hinweise dafür, dass der Täter nicht voll schuldfähig ist. Da der aus einer geschlossenen Station in Greifswald geflohene Mann eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen könne, komme er nun in eine forensische Psychiatrie, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund. In einer forensischen Psychiatrie werden psychisch kranke Straftäter untergebracht.

Der 31-Jährige war am Ostersonntag nach mehreren Straftaten in Rostock und Greifswald in eine geschlossene Station der Johanna-Odebrecht-Stiftung gebracht worden – am Ostermontag aber bereits wieder entkommen. 

Er hatte auf seiner Flucht laut Polizei einen Taxifahrer angegriffen, ein Auto entwendet und weitere Fahrzeuge beschädigt. Erst zwei Stunden nach seinem Entkommen ließ er sich schließlich widerstandslos festnehmen und zurück in die Klinik bringen. Die Polizei schätzte den verursachten Schaden zunächst auf mindestens 10.000 Euro. 

Anhaltspunkte für verminderte Schuldfähigkeit 

Dem Mann wird nun Raub, Sachbeschädigung, Bedrohung, Körperverletzung, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Straßenverkehrsgefährdung und Unfallflucht vorgeworfen. Gegen ihn sei ein sogenannter Unterbringungsbefehl in einer Maßregelungsvollzugsanstalt erlassen worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Anders als bei einem Haftbefehl bestünden also Anhaltspunkte dafür, dass der Mann zum Zeitpunkt seiner Taten nur vermindert oder gar nicht schuldfähig war. Um seine Schuldfähigkeit abschließend zu klären, sei nun ein psychiatrischer Gutachter beauftragt worden.