Die jungen Männer wollten zu einer Demonstration von Neonazis in Berlin und stießen unterwegs auf einem Wahlkampfstand der SPD. Dort wurden sie laut den Ermittlungen aggressiv.
Wegen des Angriffs auf SPD-Wahlkämpfer im Dezember in Berlin-Lichterfelde sind vier junge Neonazis angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern im Alter von inzwischen 20, 17 und zweimal 19 Jahren gefährliche Körperverletzung, Angriff auf Polizisten und Beleidigungen vor.
Gegen vier weitere Verdächtige im Alter von 15, 19 und 21 Jahren und eine 16-Jährige aus der rechtsextremen Szene wird noch ermittelt.
Die nun angeklagten jungen Männer sollen am 14. Dezember 2024 zu einer Neonazi-Demonstration in Berlin aus Halle in Sachsen-Anhalt angereist und zufällig auf zwei SPD-Mitglieder an einem Informationsstand getroffen sein. Sie sollen die Wahlkämpfer bedrängt, angegriffen und zu Boden gestoßen haben.
Opfer gegen Kopf und Körper getreten
Ein Opfer wurde mehrfach mit sogenannten Springerstiefeln massiv gegen Kopf und Rumpf getreten und erlitt Verletzungen am Kopf und Körper. Danach sollen die mutmaßlichen Täter Polizisten rassistisch beleidigt und ebenfalls angegriffen haben.
Bei Durchsuchungen wurden Handys, mutmaßliche Tatbekleidung, Vermummungen, Schlagwerkzeuge, Messer und rechtsradikales Propagandamaterial beschlagnahmt.
Nach den Ermittlungen gehören die Verdächtigen zu einer gewaltbereiten Jugendszene, „die sich an einer rechtsextremen Ideologie orientiert“. Der 20-Jährige habe die Taten teilweise gestanden, während die anderen Angeschuldigten schweigen und in Untersuchungshaft sitzen.