Verlage, Buchhandlungen und auch viele Schulen werben am Weltbuchtag fürs Lesen. Auch NRW macht mit. Viele Kinder und Jugendliche können nicht ausreichend gut lesen, wie mehrere Studien gezeigt haben.
Lesen ist das A und O für den Bildungsweg – und zum Welttag des Buches am kommenden Mittwoch sollen wieder mehrere Aktionen die Lesefreude beim Nachwuchs wecken. Nur wer lesen kann, vermag auch Wörter und Sätze zu schreiben, betonte das NRW-Schulministerium in Düsseldorf. Die Förderung der Basiskompetenzen – neben dem Lesen also das Schreiben und Rechnen – sei essenziell. Mit dem Schuljahr 2023/24 war für Grundschulen in Nordrhein-Westfalen eine verpflichtende Lesezeit von mindestens dreimal 20 Minuten pro Woche eingeführt worden.
Bei der Lesekompetenz sieht es nicht gut aus
Dass viele Kinder und Jugendlichen in Deutschland nicht ausreichend gut und sinnerfassend lesen können, hatten mehreren Studien in den vergangenen Jahren offengelegt. Lesefähigkeit gilt als Schlüsselkompetenz und zentral für den Bildungserfolg. So sind auch in diesem Jahr zum Weltbuchtag am 23. April wieder deutschlandweit zahlreiche Buchhandlungen, Schulen und Verlage laut Stiftung Lesen am „bundesweit größten Lesefest“ beteiligt. Kinder- und Jugendbuchautoren gehen mit Lesungen on tour.
Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“
Schulklassen können sich bei ausgewählten Buchhandlungen auch in diesem Jahr wieder ein Buchgeschenk abholen. Diesmal ist es der eigens verfasste und gezeichnete Comicroman „Cool wie Bolle“, der insgesamt gut 1,1 Millionen Kindern der vierten und fünften Klassen sowie für Förderschul,- Willkommens- und Übergangsklassen zur Verfügung steht. Auch das NRW-Schulministerium fördere diese Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“ der Stiftung Lesen, sagte ein Sprecher in Düsseldorf.
Schülerinnen und Schüler der Zielgruppen können schon seit vielen Jahren mit einem Gutschein ein extra zum Welttag des Buches produziertes Taschenbuch erhalten. Man habe die Schulen in Nordrhein-Westfalen aufgerufen, sich auch an der Aktion 2025 zu beteiligen, schilderte der Ministeriumssprecher. Zuletzt hätten gut 300.000 Kinder aus NRW ihre Buchgutscheine eingelöst.
Auch die Leselernhelfer sind engagiert
Der Bundesverband „MENTOR – Die Leselernhelfer“ berichtete, zum Weltbuchtag komme als Schirmherr neu der Schriftsteller und Buchpreisträger Sasa Stanisic an Bord. Schon seit Jahren werde der Verband mit Schirmherrschaften unterstützt etwa vom TV-Produzenten Armin Maiwald oder dem Schriftsteller und Philosophen Richard David Precht, schilderte eine Sprecherin des Bundesverbands in Köln.
Es sollten mehr Jungen und Mädchen für das Lesen begeistert werden. Unter dem Dach des Verbands fördern 16.000 Lesementorinnen und Lesementoren etwa 21.000 Kinder und Jugendliche in einer Eins-zu-eins-Betreuung.
Der deutsch-bosnische Autor Stanisic – unter anderem ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis – setze mit der eigenen Migrationsgeschichte und seinem sprachlich-literarischen Engagement ein starkes Zeichen für die Leseförderung. Das gilt dem Verband zufolge besonders mit Blick auf Kinder, die unter schwierigen Bedingungen Lesen lernen – etwa weil daheim kein Deutsch gesprochen werde.