Brückensperrung: Belastungstest in Bad Schandau schneller als geplant

Drei Tage sollte das Experiment auf der gesperrten Elbbrücke ursprünglich dauern. Wenn die Ergebnisse stimmen, könnte zumindest ein Teil des Verkehrs wieder fließen.

Der Belastungsversuch auf der gesperrten Bad Schandauer Elbbrücke geht schneller voran als geplant. Bis zum frühen Abend soll die letzte Stufe des Experiments abgeschlossen werden, wie Lars Roßmann, Abteilungsleiter Ingenieurbau und Innovation im Landesamt für Straßenbau und Verkehr, sagte. Bereits vor der Mittagspause wurde demnach die vorletzte Laststufe vier mit einer Messfahrt des Schwerlastmoduls beendet. Ursprünglich waren auch für Donnerstag noch Testfahrten geplant. 

Experten arbeiten mit Hochdruck an Auswertung

„Erfreulicherweise sind keine technischen Ausfälle bei den eingesetzten Fahrzeugen aufgetreten“, sagte Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (CDU). Während des Versuchs seien am Bauwerk keine äußerlich wahrnehmbaren kritischen Zustände aufgetreten. „Die Experten arbeiten jetzt mit Hochdruck an der Auswertung“, so Kraushaar. 

Bei dem Belastungsversuch soll festgestellt werden, ob eine teilweise Freigabe der Brücke für Pkw und leichte Lkw bis zu 7,5 Tonnen möglich ist. Busse im Nahverkehr und weitere schwerere Fahrzeuge wie etwa Müllautos könnten dann auch mit Sondergenehmigung per Ampelschaltung über die Brücke fahren. 

Als Nächstes werden laut Ministerium die Ergebnisse des Belastungstests berechnet und den öffentlich bestellten Prüfingenieuren vorgelegt. Bestätigen sie die Ergebnisse, entscheidet die Straßenbauverwaltung über eine mögliche Verkehrsfreigabe der Brücke. Nächsten Donnerstag (10. April) will das Infrastrukturministerium in Dresden über die Auswertung und das weitere Vorgehen informieren. 

Brücke seit November gesperrt

Die Elbbrücke in Bad Schandau war am 7. November überraschend aus Sicherheitsgründen für sämtlichen Verkehr gesperrt worden. Der Schiffsverkehr kann wieder uneingeschränkt passieren. Vorausgegangen war eine Sonderprüfung nach dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke. 

Bei beiden Bauwerken ist Henningsdorfer Spannstahl verbaut. Da die Brücke in Bad Schandau unmittelbar nach der Carolabrücke nach ähnlicher Bauweise errichtet wurde, ist sie ähnlich gefährdet für sogenannte Spannungsrisskorrosion, die in Dresden als Einsturzursache gilt.