Wer in Berlin von A nach B will, verlässt sich bis Freitag besser nicht auf Bus, Tram und U-Bahn. Bei der BVG wird gestreikt – mal wieder. Wie es weitergeht? Freitag dürfte entscheidend sein.
Ein Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) macht die nächsten zwei Tage für viele Berlinerinnen und Berliner zur Geduldsprobe. Die Gewerkschaft Verdi legt mit einem 48-stündigen Ausstand große Teile des Nahverkehrs in der Bundeshauptstadt lahm.
„Betroffen sind U-Bahnen, Straßenbahnen und die meisten Buslinien“, teilten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit. „Lediglich einige Busse, die von Subunternehmen im Auftrag der BVG betrieben werden, fahren weiterhin.“
Pendler und Schüler müssen aufs Auto oder andere Verkehrsmittel ausweichen. Lediglich die S-Bahn und Regionalzüge sind unterwegs. Die Verkehrsinformationszentrale empfahl, mehr Zeit einzuplanen. „Wie angekündigt, läuft der Berufsverkehr heute wesentlich zäher als üblich“, hieß es auf X. Staus von mehr als 20 Minuten seien keine Seltenheit. „Betroffen sind fast alle nach Berlin einführenden Hauptstraßen.“
Sonne satt während des Warnstreiks
Ach Carsharing-Angebote waren während der jüngsten Warnstreiks deutlich nachgefragter als sonst. Andere Betroffene des Ausstands werden lange Fußwege in Kauf nehmen müssen. Immerhin: Heute und morgen scheint die Sonne.
Nicht von dem Arbeitskampf betroffen sind die S-Bahn, die von der Deutschen Bahn betrieben wird, sowie der Regionalverkehr. Zwischen 9.00 und 14.00 Uhr sollen an beiden Warnstreik-Tagen zusätzliche Bahnen der S1 zwischen Zehlendorf und Potsdamer Platz sowie der S5 zwischen Mahlsdorf und Lichtenberg fahren, wie die Deutsche Bahn mitteilte.
Verdi und BVG verhandeln schon seit zwei Monaten miteinander
Hintergrund des Ausstands sind die festgefahrenen Tarifverhandlungen zwischen der BVG und Verdi für rund 16.000 Beschäftigte. Die Gespräche laufen bereits seit Mitte Januar. Doch auch die fünfte Verhandlungsrunde vergangene Woche blieb ohne Einigung.
Es ist bereits der vierte Warnstreik in der laufenden Tarifrunde – zum zweiten Mal geht es über zwei Tage. Am Freitag gegen 3.00 Uhr morgens soll der Verkehr wieder anlaufen. Doch auch dann könne der Verkehr noch einige Stunden unregelmäßig sein, teilte die BVG mit.
Direkt nach dem Warnstreik beginnt am Freitagmorgen die nächste – und entscheidende – Gesprächsrunde zwischen Verdi und der BVG. Sollte auch dann kein Abschluss zustande kommen, hat die Gewerkschaft bereits eine Urabstimmung über unbefristete Streiks angekündigt. Mindestens 75 Prozent der teilnehmenden Mitglieder müssten dafür zustimmen. Dann könnte der nächste Ausstand deutlich länger als 48 Stunden dauern.
BVG erwartet von Verdi mehr Verhandlungsbereitschaft
Zuletzt standen die Zeichen wieder deutlich auf Konfrontation. Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt kritisierte das jüngste BVG-Angebot als „völlig unzureichend“. Die BVG wiederum forderte die Gewerkschaft dazu auf, nicht an Maximalforderungen festzuhalten.
BVG zum Warnstreik Verdi-PM zum Warnstreik