Fluglärm: Deutsche Landräte lehnen Pläne für Züricher Flughafen ab

Zu Plänen für den Flughafen Zürich zur Fluglärmverminderung äußern sich auch Landkreise im benachbarten Deutschland. Die Landräte sind alles andere als begeistert.

Vier Landkreise im Süden Baden-Württembergs lehnen bestimmte Pläne in der Schweiz für den Flughafen Zürich ab. Dabei geht es im Kern um die Fluglärmentlastung. Wie die Landkreise Waldshut, Lörrach, Konstanz und Schwarzwald-Baar gemeinsam mitteilten, fordern sie eine spürbare Verbesserung der Lage in der betroffenen südbadischen Region. Einige Grenzgemeinden im Kreis Waldshut liegen nur etwa 30 Kilometer von dem großen Flughafen entfernt. 

Die Landkreise äußerten sich zu einem neuen Plan für Luftverkehrs-Infrastruktur in der Schweiz („Sachplan Verkehr, Teil Infrastruktur Luftfahrt“/SIL). Sie reichten dazu eine Stellungnahme beim Schweizerischen Bundesamt für Zivilluftfahrt ein. Darin wird Unmut geäußert, dass hinter den verschiedenen Verfahren der Schweizer Behörden und des Airports zur Lärmminderung eine „Salamitaktik“ stecke, um eine Kapazitätserweiterung des Flughafens zu ermöglichen.

Landrat fordert Entlastung für Südbaden

Der Waldshuter Landrat Martin Kistler kritisierte: „Der jetzt von der Schweizer Seite vorgelegte SIL ist sprichwörtlich alter Wein in neuen Schläuchen – eine Entlastung unserer südbadischen Region ist darin erneut nicht vorgesehen.“ 

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hatte Maßnahmen ausgearbeitet, die den nächtlichen Lärm am Flughafen Zürich eindämmen sollen. So sollen etwa für laute Langstreckenflüge, die nach 23.00 Uhr starten, deutlich höhere Gebühren fällig werden, wie die Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtet hatte. Das solle die Fluggesellschaften dazu bewegen, weniger Verspätungen zu haben und leisere Flugzeuge anzuschaffen.