Frauen in Bayern erreichen im Schnitt höhere Bildungsabschlüsse als Männer, sind aber seltener vollzeitbeschäftigt und verdienen weniger. Deutliche Unterschiede zeigen sich bei Alleinerziehenden.
Vor dem Weltfrauentag am Samstag warnt die Bundesagentur für Arbeit in Bayern vor zu geringer Beschäftigung von Frauen. Immer noch arbeiteten zu viele Frauen nur geringfügig oder in Teilzeit, heißt es in einer Pressemitteilung. Das sei nicht nur vor dem Hintergrund der Arbeits- und Fachkräftesicherung ein Problem, sondern auch im Hinblick auf die Existenzsicherung und die Altersvorsorge von Frauen.
Der Agentur zufolge sind derzeit nur 43 Prozent der beschäftigten Frauen in Bayern in Vollzeit tätig. Bei den Männern sind es hingegen 81 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in Bayern unterscheidet sich hingegen zwischen den Geschlechtern wenig: Laut Agentur sind es 3,2 Millionen Frauen und 3,5 Millionen Männer.
Kindererziehung: Mehr arbeitslose Frauen als Männer
Deutliche Unterschiede gibt es bei alleinerziehenden Menschen ohne Arbeit: „Frauen stehen deutlich häufiger als Männer vor der Herausforderung, neben der Arbeitssuche allein für die Erziehung eines oder mehrerer Kinder verantwortlich zu sein“, heißt es in der Mitteilung. Unter den Arbeitslosen sind demnach zuletzt 13 Prozent weibliche Alleinerziehende gewesen, aber weniger als ein Prozent männliche.
Lohnlücke zwischen den Geschlechtern
Geschlechterunterschiede in umgekehrter Richtung gibt es bei der Bildung. Laut Arbeitsagentur verfügen Frauen in Bayern inzwischen im Durchschnitt über höhere Bildungsabschlüsse. Trotzdem arbeiteten sie eher auf Helfer- oder Fachkraftebene, weniger auf Spezialisten- oder Expertenebene.
Außerdem verdienen Frauen weiterhin weniger. Vollzeitbeschäftigte Frauen erhielten demnach zuletzt durchschnittlich 3.599 Euro, während Männer im Durchschnitt 4.145 Euro verdienten. Die Lohnunterschiede ergeben sich laut Agentur für Arbeit nicht nur durch die höhere Teilzeitquote, sondern auch durch geringere Gehälter in den Berufen, in denen besonders viele Frauen arbeiten.