Der Hollywoodstar und zweifache Oscar-Preisträger Gene Hackman und seine Ehefrau sind laut Medienberichten unter „verdächtigen Umständen“ in ihrem Haus tot aufgefunden worden. Die Leichen des 95 Jahre alten Schauspielers und seiner 63 Jahre alten Ehefrau Betsy Arakawa sowie der tote Hund des Paares wurden am Mittwoch (Ortszeit) in ihrem Haus in New Mexico entdeckt. Die Nachrichtenwebsite TMZ zitierte aus einem Durchsuchungsbefehl der Polizei, wonach die Umstände der Todesfälle „verdächtig“ sind.
Den Berichten zufolge war die Haustür offen und nicht abgeschlossen. Die Leiche von Hackmans Ehefrau lag demnach im Badezimmer neben einem Heizlüfter, daneben seien Tabletten auf dem Boden verstreut gewesen. TMZ zufolge war Arakawa offenbar bereits „einige Zeit“ tot. Hackmans Leiche habe voll bekleidet in einem anderen Raum gelegen.
Der Sheriff des Landkreises Santa Fe, Adan Mendoza, nannte keine Todesursache für das Paar, das seit 1991 verheiratet war. Hackmans Tochter Elizabeth Jean sagte TMZ, möglicherweise hätten die beiden eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten.
Hackman zählte zu den weltweit führenden Charakterdarstellern. Er spielte im Laufe seiner Karriere in zahlreichen Filmen mit und schuf Kult-Momente auf der Leinwand. Die fünfeinhalbminütige Verfolgungsjagd beispielsweise, in der sich als Polizist Jimmy „Popeye“ Doyle in „French Connection“ grunzend, Grimassen schneidend und hupend seinen Weg durch die vollen Straßen von New York bahnt, ist legendär.
Für diese Polizisten-Rolle gewann Hackman 1972 einen Oscar als bester Hauptdarsteller. Der zweite als bester Nebendarsteller folgte 1993 für seine Verkörperung eines brutalen Kleinstadt-Sheriffs in dem Western „Erbarmungslos“ von Clint Eastwood. Zudem erhielt der Schauspieler zahlreiche weitere Preise, darunter vier Golden Globes.
Zu seinen Filmen zählen unter anderem „Bonnie und Clyde“, „Mississippi Burning“, „Die Firma“ und „The Royal Tenenbaums“. Seinen letzten Auftritt hatte Hackman 2004 in „Willkommen in Mooseport“, 2008 erklärte er offiziell seinen Rückzug aus dem Filmgeschäft.
In all den Jahrzehnten auf der Leinwand mied Hackman die Öffentlichkeit und gab selten Interviews. Zur Begründung sagte er: „Ich wurde zum Schauspieler ausgebildet, nicht zum Star.“
Mit seiner zweiten Frau, der Pianistin Arakawa, lebte Hackman im gemeinsamen Haus in Santa Fe, wo er Bücher schrieb und malte. Die beiden waren seit 1991 verheiratet, nun wurden sie zusammen in ihrem Haus tot aufgefunden.
Star-Regisseur Francis Ford Coppola, der mit Hackman beim Film „Der Dialog“ zusammengearbeitet hatte, würdigte diesen als „großartigen“ Schauspieler. „Ich betrauere seinen Tod, aber ich feiere seine Existenz und seinen Beitrag.“ „Star Trek“-Schauspieler George Takei bezeichnete Hackman in einer Reaktion als „einen wahren Giganten der Leinwand“: „Gene Hackman konnte jeden spielen, und man konnte ein ganzes Leben dahinter spüren.“