Meeressäuger: 150 Schwertwale gestrandet: Rettung läuft auf Hochtouren

Im australischen Tasmanien kämpfen Retter um das Leben von mehr als 150 gestrandeten Schwertwalen. Die Ursache für die Strandung der großen Delfinart bleibt unklar.

Im australischen Bundesstaat Tasmanien sind mehr als 150 Kleine Schwertwale gestrandet. Etwa 136 der Tiere, die zur Familie der Delfine gehören, seien noch am Leben, teilte das tasmanische Ministerium für natürliche Ressourcen und Umwelt am Morgen (Ortszeit) mit. Rettungsteams seien vor Ort, um die überlebenden Delfine zu untersuchen.

Meeresbiologen, Veterinäre und Helfer versuchten fieberhaft, sie am Leben zu erhalten – in der Hoffnung, dass sie zurück in tiefere Gewässer gelangen. 

Allerdings sei es angesichts des Gewichts der Meeressäuger schwierig, sie wieder zurück ins Wasser zu bringen, sagte der für Wildtiere zuständige Beamte Brendon Clark vom Tasmania Parks and Wildlife Service (PWS).STERN PAID Technik gegen Unterwasserlärm 13.05

„Es sind auch Babys dabei, es ist absolut entsetzlich“

Es handele sich um die erste Strandung dieser Spezies in Tasmanien seit 50 Jahren, sagte Clark. Auf einem von der Zeitung „Guardian Australia“ verbreiteten Video war zu sehen, wie die leidenden Tiere über den ganzen Strand verteilt lagen.

„Es sind auch Babys dabei, es ist absolut entsetzlich“, sagte eine Augenzeugin dem australischen Sender ABC. Die Tiere kämpften um ihr Überleben. „Sie sehen mich an, und ich kann ihnen einfach nicht helfen.“ 

Wegen der unzugänglichen Lage des Strandes sei es fast unmöglich, die nötige Spezialausrüstung rechtzeitig herbeizuschaffen, erklärten Experten.FS Pottwal Sylt 11.25

Unklar, warum Schwertwale in Tasmanien strandeten

Das Ministerium sprach von 157 Meeressäugern, die aus noch unbekannter Ursache an den abgelegenen Strand nahe dem Ort Arthur River im Nordwesten des Bundesstaates gespült worden seien. Kleine Schwertwale, wissenschaftlich „Pseudorca crassidens“ genannt, sind auch als Unechte Schwertwale bekannt. Sie erreichen eine Länge von durchschnittlich sechs Metern und sind damit eine der größten Delfinarten der Welt. Sie ähneln den Großen Schwertwalen oder Killerwalen (Orcas), sind aber einfarbig schwarz.

Der Schwertwal ist ein Raubtier, das sich von Robben und Fischen ernährt. Er kommt in fast allen Meeren vor und seine weltweite Population wird auf 50.000 Tiere geschätzt. Die Tiere gelten als sehr sozial. Meist sind sie in Gruppen von 50 oder mehr Tieren unterwegs.

Warum Meeressäuger stranden, ist bis heute rätselhaft. Gerade in Australien, aber auch in Neuseeland kommt es immer wieder zu Massenstrandungen, oft handelt es sich dabei um Grindwale.