Modernisierung: Museum am Rothenbaum will sich neu ausrichten

Publikumsfreundlich, nachhaltig und zukunftsorientiert: So soll das Museum am Rothenbaum einmal aussehen. Dafür stehen insgesamt 123 Millionen Euro zur Verfügung. Was planen die Architekten?

Das Architektenteam für das Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK) steht fest: Die Pariser Architektin Lina Ghotmeh und das Hamburger Team Biwermau Architekten sollen das mehr als 100 Jahre alte Museum inhaltlich und baulich neu ausrichten. Hierfür stehen dem Museum vom Bund und der Stadt 123 Millionen Euro zur Verfügung. „Ziel ist es, das Museum als einen attraktiven Ort der Begegnung und des Wissens für die Zukunft zu gestalten“, sagte Direktorin Barbara Plankensteiner. Die Modernisierung soll Anfang der 2030er Jahre abgeschlossen sein.

Sammlungen sollen in die Stadtgeschichte eingeordnet werden

Man brauche diese Orte, die Lust darauf machten, ein tieferes Verständnis für unterschiedliche Lebens- und Erfahrungswelten zu erlangen, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD). Mit der neuen Dauerausstellung sollen die bedeutenden und weltumspannenden Sammlungen des Museums größere Sichtbarkeit gewinnen und in die Stadtgeschichte eingeordnet werden. Dabei gehe es auch darum, die Verflechtung der Sammlungen mit den globalen Handelsbeziehungen und die Rolle der Handelsstadt in der Kolonialgeschichte Deutschlands sichtbar zu machen.

Gastronomie mit Außenbereich

Die dringend erforderliche bauliche Erneuerung soll die inhaltliche Neuausrichtung unterstützen und Publikumsbereiche an zeitgemäße Standards anpassen. Als entscheidende bauliche Veränderung soll unter anderem ein neuer barrierefreier Eingang geschaffen werden. Hierdurch und durch eine vom Museumsbetrieb unabhängige Gastronomie mit Außenbereich soll sich das Museum noch stärker in die Stadt öffnen. 

Das Gebäude an der Rothenbaumchaussee wurde nach den Plänen des Architekten Albert Erbe für das damalige Museum für Völkerkunde errichtet und im Jahr 1912 eröffnet. Seitdem hat es sich kontinuierlich gewandelt. Seit 2017 hat das Museum einen Prozess der inhaltlichen und strategischen Neuausrichtung begonnen, macht kolonial geprägte Bezüge sichtbar und geht offen und kritisch mit seiner Geschichte um.