Vogelgrippe in Brandenburg: Vogelgrippe bedroht Kraniche – Weitere Betriebe betroffen?

Kranich-Paradies in Gefahr: Hunderte tote Tiere müssen wegen der Geflügelpest entsorgt werden. Für Landwirte bleibt die Lage besonders angespannt.

Im Kranich-Paradies an den Linumer Teichen im Ruppiner Seenland geht die Suche nach toten Tieren wegen des Geflügelpest-Ausbruchs weiter. Helfer wollten in dem Vogel-Rastgebiet erneut verendete Kraniche einsammeln, wie der Naturschutzbund Nabu sagte. Das Landesamt für Umwelt geht aktuell von mehr als tausend toten Vögeln aus. 

Zehntausende Kraniche rasten jedes Jahr in Brandenburg vor ihrem Weiterflug gen Süden. Laut Nabu hielten sich zuletzt noch um die 6.900 Kraniche rings um Linum auf.

Zudem droht sich die Geflügelpest in der Landwirtschaft auszuweiten. In Brandenburg gab es zwei bestätigte Ausbrüche in Agrarbetrieben. Am Dienstagnachmittag meldete dann der Kreis Oberhavel einen Verdachtsfall. Auch mehrere tote Kraniche wurden dort gefunden. 

Mehr als 9.000 Puten und Enten getötet

Bislang wurden in Brandenburg mehr als 9.000 Puten und Enten wegen der Tierseuche getötet. Das Friedrich-Loeffler-Institut hatte das Aviäre Influenzavirus vom Subtyp H5N1 nachgewiesen. In Mecklenburg-Vorpommern waren zuletzt zwei Legehennen-Betriebe mit insgesamt rund 150.000 Tieren betroffen. 

Die Geflügelpest, umgangssprachlich auch Vogelgrippe genannt, ist eine hochansteckende und bei vielen Vogel- und Geflügelarten rasch tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Vor allem wilde Wasservögel gelten als Träger des Virus und können es übertragen. 

Unter Umständen können die Erreger auch Erkrankungen bei Menschen hervorrufen, wie es vom Robert Koch-Institut hieß. Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln sollen besondere Hygienevorschriften beachten. In Schutz- und Überwachungszonen rund um betroffene Betriebe müssen die Halter Kontakte ihres Geflügels zu Wildvögeln vermeiden.