Neubau nötig: Brücke über Gleise in Bad Schandau teilweise gesperrt

Nach einer Sonderprüfung ist die Brücke über die Gleise in Bad Schandau nur noch einspurig befahrbar. Was das für den Verkehr bedeutet.

Autofahrer in Bad Schandau müssen sich schon wieder auf Einschränkungen und Staus einstellen: Die Brücke über die Bahngleise entlang der B172 wird aus Sicherheitsgründen auf eine Fahrspur reduziert. Den Verkehr regelt eine Ampelschaltung. Die Einschränkung gilt von Dienstag an bis auf Weiteres, teilte das Infrastrukturministerium in Dresden mit. Damit wird in Bad Schandau nach der Elbbrücke die nächste marode Brücke zumindest teilweise gesperrt.

Eine Sonderprüfung habe Schwächen bei der Tragfähigkeit dieses Bauwerks festgestellt, hieß es. Eine Tonnagebeschränkung sei aber nicht erforderlich. Fußgänger können die Gehwege weiterhin nutzen, Radfahrer müssen schieben. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Sachsen reagiert empört darauf: „Inwiefern das Radfahrverbot über die Eisenbahn die Verkehrssicherheit erhöhen soll, erklärt Frau Staatsministerin Kraushaar nicht“, so ADFC-Landesvorsitzender Janek Mücksch in einer Mitteilung. „Es ist völlig unverständlich, warum Radfahrende nicht auf der gesperrten Fahrspur fahren dürfen, während Autos daneben mit mehreren Tonnen Gewicht die Brücke passieren.“

Zur Überwachung des Bauwerks wird ein Sensorsystem installiert, das Spannstahlbrüche erkennt. Fest steht: Die 1975 gebaute Brücke, die direkt an die Elbquerung grenzt, muss in naher Zukunft abgerissen werden. Die Planung für eine Behelfsbrücke läuft den Angaben zufolge bereits.

13 Millionen Euro für neue Behelfsbrücke

Ganz wesentlich seien dafür die Belange der Bahn: „Für die Realisierung der Baumaßnahme sind Gleissperrungen, sogenannte Sperrpausen, unerlässlich“, so das Infrastrukturministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Dazu laufen aktuell Abstimmungen mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr sowie der Deutschen Bahn.

Der Bau soll laut Ministerium schnellstmöglich starten, konkrete Zeitangaben für Abriss und Neubau der Brücke seien jedoch momentan nicht möglich. Um die Verkehrssituation vor Ort zu entlasten, werde derzeit geprüft, „ob die Tonnagebegrenzung auf der Brücke über die Elbe von 7,5 auf 30 Tonnen erhöht werden kann“.

Die Kosten für das Projekt schätzt das Ministerium auf rund 13 Millionen Euro für die Behelfsbrücke über die Gleisanlagen, zudem rund 600.000 Euro für die Anbindung. Weitere Baukosten seien Gegenstand der laufenden Planungen, hieß es.