Nach heftigem Regen in Mexiko sind Tausende Soldaten im Einsatz. Viele Orte sind bisher nicht erreichbar. Präsidentin Sheinbaum besucht die Katastrophengebiete.
Die Unwetter in Mexiko ziehen eine Spur der Verwüstung nach sich. Bei den schweren Überschwemmungen und Erdrutschen nach Dauerregen sind offiziellen Angaben zufolge bisher mindestens 44 Menschen ums Leben gekommen, eine unbestimmte Anzahl von Personen wird vermisst. Viele Gemeinden, vor allem in bergigen Regionen, blieben wegen Lawinen oder erhöhten Wasserständen von Flüssen von der Außenwelt abgeschnitten.
Präsidentin Claudia Sheinbaum reiste am Sonntag (Ortszeit) in das Katastrophengebiet, um sich ein Bild vom Ausmaß der Zerstörung zu machen. In der Gemeinde Huachinango, die zu den am stärksten betroffenen im Bundesstaat Puebla zählt, traf sie Opfer und Helfer. „Heute ermöglichen die Wetterbedingungen schnellere Fortschritte und Lufttransporte zu den noch immer isolierten Gemeinden“, schrieb sie auf X.
Rund 10.000 Soldaten sind mit Booten, Hubschraubern und Baggern im Einsatz. Sie räumen Straßen frei, holen Menschen aus überfluteten Gemeinden und versorgen sie mit Lebensmitteln. Tausende wurden in Notunterkünfte gebracht. Die Helfer versuchen noch, mehrere Ortschaften zu erreichen, die bisher nicht zugänglich waren.
Meteorologen warnen vor weiteren Regenfällen
Laut dem mexikanischen Wetterdienst ist aufgrund verschiedener Wetterphänomene in den kommenden Tagen mit weiterem Regen zu rechnen. „Die vom Pazifischen Ozean und dem Golf von Mexiko eindringende Feuchtigkeit wird im Nordosten, Westen, in der Mitte, im Osten und im Süden des Landes zu Regen und Schauern führen“, hieß es am Sonntag (Ortszeit). Die Böden können in einigen Regionen aber kein Wasser mehr aufnehmen, das Risiko weiterer Erdrutsche steige.
Betroffen sind vor allem Bundesstaaten im Osten und Zentrum des lateinamerikanischen Landes. Zehntausende Häuser sowie Kliniken, Schulen, Straßen und Brücken wurden beschädigt. Die meisten Todesopfer wurden bisher in Veracruz und Hidalgo gemeldet. Auch in Puebla und Querétaro kamen Menschen ums Leben. In San Luis Potosí gab es Schäden, aber keine Opfer.
In Puebla sorgten die Unwetter zudem für den Tod eines Tigers, der nach der Überschwemmung eines Zoos nahe der Gemeinde Xicotepec als vermisst galt. Das 130 Kilogramm schwere Tier wurde unter Wurzeln und Baumstämmen aufgefunden, die von den Fluten weggeschwemmt worden waren, wie die Umweltbehörde Profepa mitteilte.