morgenstern: Cristiano Ronaldo schwebt in neuen Sphären

Cristiano Ronaldo steigt in elitären Kreis auf. So vermeiden Sie Streit ums Geld. Und: Die seltsame Beziehung zwischen Merkel und Orban. Die Lage am Morgen.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

Cristiano Ronaldo ist unbestritten neben Lionel Messi der beste Fußballer seiner Generation, hat unzählige Titel gewonnen und noch mehr Tore geschossen. Wer der bessere von beiden ist, darüber streiten sich die Anhänger seit Jahrzehnten, und ich werde mich hier in die Debatte auch nicht einmischen. Abseits des Platzes feiert der 40-Jährige nun seinen nächsten Erfolg: Er ist der erste aktive Fußballer, der Dollar-Milliardär ist.

Ronaldo wird erstmals mit einem Reinvermögen von rund 1,4 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro) im Bloomberg Billionaires Index geführt und steigt damit in einen illustren Kreis auf. Nur wenige Sportler vor ihm haben die Milliardenmarke geknackt, darunter die Basketball-Ikonen Michael Jordan und LeBron James, Tennis-Star Roger Federer und Golfer Tiger Woods.

Vor allem in den vergangenen beiden Jahren habe Ronaldos Reichtum sich schlagartig vermehrt. Laut Bloomberg habe er seit seinem Karrierebeginn 2002 bis 2023 durch seine Gehälter, Sponsorendeals und Investitionen ein Vermögen von 550 Millionen Dollar (rund 473 Millionen Euro) angehäuft.

Cristiano Ronaldo verdient 22.800 Euro – pro Stunde

Mit seinem Wechsel nach Saudi-Arabien geriet der portugiesische Superstar zwar etwas aus dem Fokus, das wurde aber durch ein geradezu abstruses Gehalt ausgeglichen. Sein neuer Verein Al-Nassr lässt sich die Dienste Ronaldos rund 200 Millionen Euro kosten – jährlich. Um sich das einmal vor Augen zu führen: Das entspricht in etwa 22.800 Euro in jeder Stunde seines Lebens. Im Juni verlängerte der 40-Jährige den Vertrag zu gleichen Bezügen um weitere zwei Jahre.

Ronaldo galt bei seinem Wechsel 2023 als Zugpferd für Saudi-Arabien und eine damals sportlich belanglose Liga. Zahlreiche weitere Fußballstars folgten dem Lockruf des Geldes, darunter Karim Benzema, Darwin Núñez oder der Ex-Stuttgarter Enzo Millot. Saudi-Arabien profitiert im Gegenzug von der medialen Reichweite. 665 Millionen Menschen folgen alleine Ronaldo auf Instagram, niemand hat mehr Follower. Mit dem Portugiesen soll der Golfstaat als ein vielfältiges Reiseziel beworben werden – bis 2030 sollen so 150 Millionen Touristen jährlich in das Land gelockt werden. Anscheinend mit Erfolg: seit 2018 hat sich die Zahl der Touristen auf 116 Millionen verdoppelt.

Messi, zeitlebens sportlicher Konkurrent Ronaldos, hat der Portugiese mittlerweile deutlich abgehängt. Bis 2023 bezogen die beiden Superstars ähnliche Gehälter. Der Argentinier lehnte jedoch einen Wechsel in den Golfstaat ab – obwohl ihm der Verein Al-Hilal nach eigenen Angaben ein Angebot in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar vorlegte – und ging nach Nordamerika. Bei Inter Miami ist Messi näher an seiner Heimat und lässt sich das Leben in Florida immerhin mit 20 Millionen Dollar im Jahr vergolden. Nach dem Karriereende könnte es aber auch für Messi steil bergauf gehen – Berichten zufolge soll er dann Anteilseigner bei Inter Miami werden. Doch auch da hat Ronaldo bereits gleichgezogen. Mit seiner Vertragsverlängerung im Juni soll er laut Medienberichten auch 15 Prozent der Anteile an Al-Nassr FC zugesichert bekommen haben.

Gibt es jetzt endlich Frieden?

Es ist die Nachricht der Nacht: Zwei Jahre nach dem Beginn des Krieges im Gazastreifen scheint ein Frieden näher denn je. Vergangene Nacht einigten sich Vertreter von Israel und der Hamas auf die ersten Punkte im Friedensplan von US-Präsident Donald Trump. Die Hamas versicherte, nach Unterzeichnung des Abkommens binnen 72 Stunden die 20 noch lebenden Geiseln freizulassen. Im Gegenzug sollen 2000 in Israel inhaftierte Palästinenser auf freien Fuß kommen. Zudem zieht sich die israelische Armee aus dem Gazastreifen zurück.

Auslöser des Gaza-Kriegs war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Terrorgruppen auf Israel am 7. Oktober 2023. Rund 1200 Menschen wurden dabei getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte seinerseits mit Angriffen. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 67.000 Palästinenser getötet.

Es ist erst ein Anfang auf dem langen Weg zu einem Frieden, doch dieser ist vielversprechend. Und – man muss es so sagen – der US-Regierung um Donald Trump gebührt an dieser Einigung ein großer Anteil. Denn ohne die Intervention aus den USA wäre dieser blutige Krieg wohl noch lange fortgeführt worden.

Streit ums Geld? Das muss nicht sein

Kaum etwas ist so sehr Streitstoff bei Paaren wie das liebe Geld. Ungefähr in jeder dritten Beziehung ist es regelmäßig Thema. Und knapp jede vierte Partnerschaft scheitert daran. Nicht immer ist das Geld der tatsächliche Auslöser für eine Trennung, aber an ihm kann sich der Alltagsstreit entzünden und damit der Beziehungsfrust.

Gerade weil sich so viele Paare über Geld zerstreiten, reden sie gar nicht erst darüber. Dabei tut es Beziehungen gut, über Geld zu sprechen. Paare rücken so enger zusammen. Ein Ratgeber – vom ersten Date bis zum Testament – wie es in der Beziehung besser laufen kann.

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Max Seidenfaden