Kriminalität: Bundespolizei kontrolliert verstärkt an Bahnhöfen

In Fernzügen der Deutschen Bahn gilt ein Waffenverbot. Im Nahverkehr und an Bahnhöfen fehlt jedoch eine einheitliche Regelung – oft kommt es zu Gewaltdelikten. Die Polizei sieht Handlungsbedarf.

Mit verstärkten Kontrollen an Bahnhöfen will die Bundespolizei in den nächsten Tagen für mehr Sicherheit sorgen. Vom morgigen Freitag bis Sonntag sind an 36 Bahnhöfen in Deutschland mehr Polizistinnen und Polizisten unterwegs, wie die Behörde ankündigte. Es geht demnach um Orte, die in den vergangenen Monaten durch eine erhöhte Zahl von Gewaltdelikten aufgefallen sind.

Konkrete Orte nannte ein Sprecher der Bundespolizei nicht, um einen „gewissen Überraschungseffekt“ nicht zu beeinträchtigen. Laut Polizei sind Anzahl und Intensität der Gewaltdelikte an Bahnanlagen weiterhin hoch. Häufig würden Messer und andere gefährliche Gegenstände dabei eingesetzt.

Mehr Sicherheit für Reisende

„Ziel des bundesweiten Schwerpunkteinsatzes ist es, Straftaten zu verhindern, Verdächtige frühzeitig zu erkennen und das Sicherheitsgefühl der Reisenden sowie der Beschäftigten im Bahnbereich nachhaltig zu stärken“, wie es hieß. „Wir wollen deutlich machen: Die Bundespolizei ist da – sichtbar, ansprechbar und konsequent im Einschreiten“, erklärte Dieter Romann, Präsident des Bundespolizeipräsidiums in Potsdam

Die Aktion erfolgt nach den Angaben unter der Führung der jeweiligen Bundespolizeidirektionen. In Berlin gilt derzeit bereits bis zum 27. Oktober an den großen Fernbahnhöfen und in mehreren S-Bahnhöfen ein Waffenverbot der Bundespolizei. Das Verbot gilt zusätzlich zum Messerverbot der Berliner Polizei in öffentlichen Verkehrsmitteln, das seit Mitte Juli gilt. Es gibt Bundespolizisten die Möglichkeit, bis Ende Oktober auch ohne einen konkreten Verdacht Menschen zu kontrollieren und gegebenenfalls auch zu durchsuchen.