Sturm und Hochwasser verursachen Ausfälle im Fährverkehr zu den Nordseeinseln. Auch Sylt-Fähren fahren am Wochenende nur eingeschränkt – zusätzliche Abfahrten am Abend sind möglich.
Orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten von teils bis zu 110 Kilometern pro Stunde wirbeln den Fahrplan der Fähren zu den Nordseeinseln durcheinander. So fallen alle Fahrten des „Halunder Jet“ von und nach Helgoland am Samstag und Sonntag wetterbedingt aus, wie die Reederei FRS Helgoline auf ihrer Homepage mitteilte. Die Fähre steuert Deutschlands einzige Hochseeinsel normalerweise von Hamburg, Brunsbüttel und Cuxhaven aus an.
Aufgrund des Sturmtiefs gebe es am Sonntag auch keinen Fährbetrieb zwischen Schlüttsiel und den Halligen, teilte die Wyker Dampfschiffs-Reederei mit. Bei den Fähren zwischen Dagebüll und den nordfriesischen Inseln Föhr und Amrum könne es zu Änderungen im Fahrplan oder zu Ausfällen kommen.
Sylt-Fähren fahren eingeschränkt
Gleiches gelte für die Sylt-Fähren zwischen Havneby auf Rømø sowie List auf Sylt, teilte die Reederei FRS Syltfähre mit. Aufgrund des Hochwassers fahren die „SyltExpress“ und die „RömöExpress“ am Samstag und Sonntag unregelmäßig. Die Reederei kündigte an, gegebenenfalls in den Abendstunden zusätzliche Abfahrten anzubieten.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) teilte mit, dass das Hochwasser in der Nacht von Samstag zu Sonntag an der ostfriesischen Küste, im Weser– und Elbegebiet 0,75 bis 1,0 Meter und an der nordfriesischen Küste 1,0 bis 1,5 m höher als das mittlere Hochwasser ausfallen werde.
Am Sonntag werde an der deutschen Nordseeküste sowie im Weser- und Elbegebiet sowohl beim Vormittags- als auch beim Nachmittagshochwasser eine Sturmflut erwartet.
Windgeschwindigkeit von bis zu 110 Kilometern pro Stunde auf Sylt
Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) ist es auf den Nordseeinseln besonders stürmisch: Auf Sylt etwa rechnen die Meteorologen am Samstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde.
Auf den anderen Inseln und an der Küste könne es schwere Sturmböen mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde geben. Im Binnenland von Niedersachsen und Schleswig-Holstein sei von 55 bis zu 70 Kilometern pro Stunde auszugehen. Im Laufe des Vormittags lasse der Wind nach und es werde kurzzeitig etwas ruhiger.
Am Nachmittag nimmt der Wind wieder Fahrt auf, dazu viel Regen und Gewitter. Entlang der Weser und im nördlichen Niedersachsen können Mengen von rund 30 Litern pro Quadratmeter binnen zwölf Stunden fallen, örtlich seien bis zu 45 Liter pro Quadratmeter möglich. Ähnliche Werte sind auch im Norden Schleswig-Holsteins und an der Westküste zu erwarten. Vereinzelt könne es auch kleinkörnigen Hagel geben, so die Wetterexperten.