Dem Diakon Allesandro Frateschi wird vorgeworfen, fünf Minderjährige missbraucht zu haben. Papst Leo XIV. wirft den Geistlichen dafür persönlich aus dem Klerus.
Im Zeitraum zwischen 2018 und Anfang 2023 soll der ständige Diakon, der sich derzeit im Gefängnis von Latina, Italien befindet, nach Angaben der Diözese insgesamt fünf Minderjährige sexuell missbraucht haben.
Drei der betroffenen Kinder sollen seine Schüler an einem Gymnasium in Latina gewesen sein, an dem Frateschi als Religionslehrer unterrichtete. Ein weiteres Kind soll als Pflegekind in seiner Obhut gewesen sein, das fünfte ein Sohn von Freunden seiner Familie. Dies teilte die römisch Katholische Kirche, die Diözese Latina-Terracina-Sezze-Priverno auf ihrer Internetseite mit.
Der Papst entscheidet höchstpersönlich
Bereits Ende Januar 2023 reagierte Bischof Crociata auf die Vorwürfe: Nach einem persönlichen Gespräch mit Alessandro Frateschi entzog er ihm die Lehrerlaubnis, nahm dessen Rücktritt vom Schuldienst an und suspendierte ihn vorsorglich von allen kirchlichen Aufgaben.
Gleichzeitig leitete er eine kirchenrechtliche Voruntersuchung ein und übergab die Akten an das Dikasterium für die Glaubenslehre.
Wegen der besonders schweren Vorwürfe gegen Alessandro Frateschi wurde der Fall jetzt ganz direkt Papst Leo XIV. vorgelegt, der am 16. September persönlich entschied: Frateschi wird aus dem Klerikerstand ausgeschlossen. Gegen diese Entscheidung kann kein Einspruch eingelegt werden – das Urteil ist endgültig.
Der Fall stellt eine Wunde für die Gemeinde dar
Für Frateschi bedeutet das Exil aus dem Klerus das totale Berufsverbot: Keine Predigt, kein Unterricht, keine kirchlichen Ämter mehr – auch an staatlichen Schulen darf er keinen Religionsunterricht mehr geben.
Die Diözese Latina spricht selbst von einer „Wunde“ für die Gemeinde und hat umgehend alle Präventionsmaßnahmen und Anlaufstellen für Betroffene ins öffentliche Bewusstsein gerückt.