US-Präsident Donald Trump ist am Dienstagabend zu seinem zweiten Staatsbesuch in Großbritannien eingetroffen. Die Präsidentenmaschine Air Force One mit Trump und seiner Frau Melania an Bord landete um 21.07 Uhr Ortszeit (22.07 Uhr MESZ) auf dem Flughafen Stansted in der Nähe von London, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Dort wurden der Präsident und die First Lady von der britischen Außenministerin Yvette Cooper begrüßt.
„Viele Dinge hier erwärmen mein Herz“, sagte Trump zu Reportern nach seiner Ankunft. „Es ist ein ganz besonderer Ort.“ Der 79-Jährige drückte zudem seine Bewunderung für König Charles III. aus. „Er seit langer Zeit ein Freund von mir und jeder respektiert ihn“, sagte Trump, als er mit dem Hubschrauber in Winfield House, der Residenz des US-Botschafters in London, ankam, wo er die Nacht verbringt. „Morgen wird ein sehr großer Tag.“
Auf dem Hinflug hatte Trump seinen zweiten Staatsbesuch im Vereinigten Königreich als „große Ehre“ bezeichnet.
Zum offiziellen Auftakt des Staatsbesuchs werden der US-Präsident und seine Frau am Mittwoch auf Schloss Windsor von Thronfolger Prinz William und dessen Frau Catherine begrüßt. Anschließend steht eine gemeinsame Kutschfahrt mit König Charles III. an, auch Königin Camilla hofft, trotz einer Erkältung dabei zu ein. Am Abend ist dann ein Staatsbankett geplant.
Am Donnerstag kommt der US-Präsident mit dem britischen Premierminister Keir Starmer zusammen. Auf Starmers Landsitz Chequers sollen nach britischen und US-Angaben ein milliardenschweres Wirtschaftsabkommen zu Technologie und Atomkraft unterzeichnet werden. Anlässlich des Besuchs von Trump in Großbritannien kündigten Microsoft und andere US-Technologieriesen Milliardeninvestitionen in die britische KI-Infrastruktur an. Auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dürfte bei den Beratungen eine Rolle spielen.
Trump ist der erste US-Präsident überhaupt, dem die Ehre eines zweiten Staatsbesuchs in Großbritannien zuteil wird. Er bezeichnet sich selbst als großen Fan der britischen Monarchie.
In Großbritannien stößt der Besuch des US-Präsidenten jedoch auch auf Widerstand. Noch vor der Landung von Trump am Dienstag in Großbritannien versammelten sich Gegner von Trump in Windsor, um gegen den Besuch des US-Präsidenten zu demonstrieren. Die Gruppe Led by Donkeys projizierte kurz nach Trumps Landung Fotos des US-Präsidenten und des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein auf Schloss Windsor. Sie strahlte mehrere Minuten lang eine Videomontage auf einen der Türme von Schloss Windsor. In London sind am Mittwoch Proteste gegen Trump geplant.
Trump war bereits 2019 während seiner ersten Amtszeit zu einem Staatsbesuch nach Großbritannien gereist. Damals wurde er von Königin Elizabeth II., der 2022 verstorbenen Mutter von König Charles III., empfangen.
Vor seinem Abflug hatte Trump gesagt, er wolle seinen Besuch im Vereinigten Königreich nutzen, um das beiderseitige Handelsabkommen vom Mai weiter auszuarbeiten. Die USA und Großbritannien hatten Anfang Mai ein Grundsatzabkommen zu Zöllen und zum Handel geschlossen.