Die Lkw rollen wieder zur Anklamer Zuckerfabrik. Dort hat die Anfuhr- und Verarbeitungskampagne für Zuckerrüben begonnen. Im vergangenen Jahr gab es Rekordergebnisse – und Investitionsankündigungen.
Bei der Zuckerfabrik im vorpommerschen Anklam ist die jährliche Anfuhr- und Verarbeitungskampagne für Zuckerrüben gestartet. Gegen 8.00 Uhr sei der erste Lastwagen angerollt, sagte eine Sprecherin der einzig verbliebenen Zuckerfabrik des Landes. Die erste Fuhre habe einen Zuckergehalt von 17 Prozent gehabt. Das sei zufriedenstellend, zumal der Wert bei entsprechendem Wetter noch bis Mitte Oktober steigen könne.
Die Anlieferung und Weiterverarbeitung der Rüben im Akkord werde nach aktuellem Plan bis Mitte Januar laufen. Das Anbaugebiet der verarbeiteten Rüben reiche im Westen bis Wismar, im Norden bis Rügen, im Osten bis an die polnische Grenze und im Süden bis in die brandenburgische Uckermark.
Das Werk gehört seit 2009 zum niederländischen Konzern Royal Cosun U.A., einer Genossenschaft von rund 9.000 Anbauern landwirtschaftlicher Produkte. Im Vorjahr hatte die Anklamer Zuckerfabrik mit der Verarbeitung von 1,9 Millionen Tonnen Zuckerrüben nach eigenen Angaben ein Rekordergebnis erzielt. Demnach wurden etwa 300.000 Tonnen Zucker hergestellt. Weitere Produkte sind Dünn- und Dicksaft sowie Futtermittel. Ein wichtiger Faktor ist auch die Gewinnung von Bioenergie aus den Resten der verarbeiteten Zuckerrübe.
Mehr als 300 Agrarbetriebe liefern Rüben an
Nach früheren Angaben rechnet die Zuckerfabrik in Anklam für die nun gestartete Kampagne mit einer zu verarbeitenden Rübenmenge von 1,7 bis 1,9 Millionen Tonnen. Lieferanten seien 312 Landwirtschaftsbetriebe, die auf insgesamt 21.900 Hektar ihrer Äcker Rüben anbauten.
Im Vorjahr hatte der durchschnittliche Zuckergehalt der geernteten Rüben bei 17,7 Prozent gelegen. Das stete Wetter habe damals die Entwicklung der Pflanzen und die Zuckerbildung begünstigt, hieß es.
Mutterkonzern plant Millionen-Investitionen
Der niederländische Mutterkonzern Cosun, zu dem in Deutschland neben der Anklamer Zuckerfabrik auch das Kartoffelwerk in Stavenhagen gehört, hatte im Vorjahr angekündigt, bis zu 150 Millionen Euro an beiden Standorten investieren zu wollen. Etwa 90 Millionen Euro sollen in den kommenden fünf Jahren für die Erweiterung der Zuckerfabrik und die Weiterentwicklung der Bioethanolproduktion eingesetzt werden.