Bekannter Rechtsextremist: Anklage nach Angriff auf NS-Gedenkstätte in Hannover

Ein 26-Jähriger soll in einer NS-Gedenkstätte Kränze zerstört haben. Nun erhebt die Staatsanwaltschaft Hannover Anklage wegen Sachbeschädigung gegen ihn – und es gibt noch weitere Vorwürfe.

Nach dem Angriff auf die NS-Gedenkstätte Ahlem in Hannover Ende Januar hat die Staatsanwaltschaft der Landeshauptstadt Anklage gegen einen 26 Jahre alten verdächtigen Rechtsextremisten erhoben. Der Mann, der im Mai zunächst in Ungarn festgenommen worden war, sei inzwischen gegen Auflagen des Amtsgerichts Hannover und eine Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen worden, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit. 

Die Ermittler werfen dem 26-Jährigen vor, in der Gedenkstätte Blumenkränze zerstört und gestohlen zu haben, die während einer Gedenkstunde für die Opfer des Holocaust dort niedergelegt worden waren. Der Verdächtige wird deshalb wegen Sachbeschädigung angeklagt. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von einer politisch motivierten Tat aus. Früheren Angaben zufolge ist der mutmaßliche Täter auf Bildern der Kameraüberwachung zu sehen.

Dem Rechtsextremisten werden zudem Verstöße gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz vorgeworfen. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung fanden Einsatzkräfte eine Maschinenpistole und Munition.

Der Tatverdächtige soll schon in der Vergangenheit mit politisch motivierten Straftaten aufgefallen und sich in Kreisen rechtsextremer Organisationen engagiert haben. 2019 sei er erstmals im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen eine inzwischen inaktive rechtsextreme Gruppe aufgefallen, hieß es.