Mecklenburg-Vorpommern: Ziegen als Landschaftspfleger auf der Vogelinsel Walfisch

Sie fressen gerne dornige Sträucher und sind damit ideale Helfer für den Vogelschutz in der Wismarbucht: 22 Ziegen haben auf einer unbewohnten Ostsee-Insel einen besonderen Auftrag.

Auf der kleinen Insel Walfisch in der zur Ostsee gehörenden Wismarbucht übernehmen in den kommenden Monaten 22 Ziegen die Landschaftspflege. Die Tiere wurden per Boot auf das nicht einmal neun Hektar kleine Eiland gebracht und sollen dort vor allem dornige Sträucher wie die aus Asien stammende Kartoffelrose abfressen. Diese seien eine nicht heimische Art aus der Pazifikregion, sagte der Vorsitzende des Landschaftspflegevereins Dummersdorfer Ufer, Matthias Braun. Sie habe sich aus Gärten und Parks heraus in die Landschaft verbreitet und wachse weithin ungehindert.

Die Maßnahme diene dem Schutz der Seevögel, die auf der Insel brüten. Sie bevorzugen offene Flächen mit kurzer Vegetation und meiden Büsche. „Was sie hassen, sind Büsche und Bäume, weil sie dahinter instinktiv den Fuchs vermuten“, sagte Braun. Bis Oktober sollen die Ziegen deshalb für freie Brutplätze für die Seevögel sorgen.

Die Insel Walfisch gehört neben Langenwerder und Kieler Ort zu den drei Vogelschutzinseln der Wismarbucht. Dort werden die Kolonien von ehrenamtlichen Vogelwärtern betreut, die regelmäßig die Bestände zählen und beobachten.