Das HMD Fusion X1 soll ein passendes Einsteigerhandy für Kinder und Jugendliche sein. Der stern hat das Smartphone dem Test unterzogen.
Die Frage, ob und wann das eigene Kind ein Handy haben sollte, können nur die Eltern selbst beantworten. Darum soll es hier auch gar nicht gehen. Ist die Frage beantwortet und haben sich Eltern auf die Suche nach einem passenden Modell für die Heranwachsenden gemacht, soll das HMD Fusion X1 ein geeignetes Einsteigerhandy sein. Denn: Es bietet mit der passenden App elterliche Kontrolle, eingeschränkten Social-Media-Zugriff und andere Funktionen, die für Kinder und Teenager geeignet sein sollen. Der stern-Test zeigt, ob es wirklich ein passendes Einsteiger-Smartphone für Kids ist.
Das HMD Fusion X1 im Test: Der Überblick
Zuerst die Fakten. Das Smartphone hat folgende (technische) Details zu bieten:
Display: LCDFarben: Schwarz + Outfit Casual Blau SIM-Karte: eSIM + Nano SIMNetzwerk: 5GBildschirmauflösung: 720 x 1612Aktualisierungsrate: 90 HzBildschirmgröße: 6.56”RAM: 6 GBInterner Speicher: 128 GBBetriebssystem: Android 14Ladekabel: USB-CEffektive Fotoauflösung (MP): Hauptkamera (Rückseite):180 MP + 2 MP, Froantkamera: 50 MPVerpackungsgröße: 182 mm x 88 mm x 40 mmVerpackungsgewicht: 114 gHerstellungsland: ChinaGewährleistungsfrist: 3 JahreBatterie-Typ: Lithium-InoenBatterie: 5.000 mAh typical, 4.900 mAh min.Batterie-Gewicht: 67 gBatterie WHr: 18.97 Wh for normal, 19.35 Wh for typicalGefahrgutstatus: UN 3481Gewicht des Smartphones (ohne Verpackung): 202,5 g (ohne Hülle), 228 g (mit blauer Casual-Hülle)Lieferumfang: HMD Fusion X1 + Casual Outfit in Blau, SIM Pin, Quick Start Guide/Legal Info, Setup-Guide
Besonders ist vor allem die Tatsache, dass Eltern die App- und Bildschirmzeiten verwalten müssen, weil es im Betriebssystem integriert ist. Dieser Schritt kann also nicht umgangen werden. Zudem gibt es eine GPS-Ortung und sogenannte Sicherheitszonen sowie eine Einrichtung sicherer Anrufe und Nachrichten über die App. Des Weiteren kann das Smartphone mit unterschiedlichen Features optisch individualisiert und zu unterschiedlichen Funktionsgeräten werden: zur Handkonsole oder zur Kamera. Im gängigen Lieferumfang ist das „Casual Outfit“, also eine Handyhülle.
Der erste Eindruck
Im ersten Eindruck scheint also vieles über die App zu laufen, um als Eltern die Kontrolle und den Überblick zu behalten. Und diese ist nicht kostenlos: Ein Xplora-Abonnement kostet 5,99 Euro im Monat. Was genau man als Elternteil einstellen kann, wird sich im Test zeigen. Optisch macht das HMD Fusion X1 einen guten Eindruck: Es hat ein großes Display und überfordert nicht direkt mit einer großen Auswahl an Funktionen für Kids und Teens. Im Lieferumfang ist alles Erforderliche enthalten. Nur: Eine Panzerschutzfolie wäre noch praktisch, schließlich handelt es sich um Kinderhände. Die sollte man sich also dazukaufen.
Die Handhabung
Auch ohne Folie kann es aber schon mal losgehen. Das Einrichten des Smartphones samt App ist nicht kompliziert, unterscheidet sich aber vom herkömmlichen „Erwachsenen-Modell“: Ohne Einrichtung der Einstellungen geht es nicht. Und so soll es ja auch sein. Schließlich sollten Kinder und Teenager beim Start an die Hand genommen und von Eltern stets begleitet werden. Und das ist das Stichwort: nicht kontrolliert, sondern begleitet.
Das schafft die App ganz gut: Man kann Bildschirmzeit, verfügbare Inhalte und sichere Kontakte einstellen. Zusätzlich ist es sicher sinnvoll, mit den Kids darüber zu reden, was potenziell gefährlich und kritisch zu betrachten ist: Sei es die spätere mögliche Social-Media-Nutzung und das Einordnen von Inhalten auf TikTok und Co., das Chatten in mobilen Games oder anderes. Das HMD Fusion X1 umgeht solche Themen und lässt Kinder damit gar nicht erst in Berührung kommen.
Das Koppeln mit der App funktionierte im Test ohne Probleme
Wie auch das Basis-Modell der Marke ist das HMD Fusion X1 besonders leicht reparierbar. Fällt das Handy mal aus der (Kinder-)Hand und das Display wird beschädigt, kann es recht unkompliziert ausgetauscht werden. Es wirkt dabei sehr robust.
Positiv ist die Vielseitigkeit im Alltag: Mithilfe sogenannter „Smart Outfits“ kann es unterschiedlich genutzt werden. Für Teenager, die gern Mobile Games zocken, kann es zur Spielekonsole, einem Handheld, werden, indem es in den passenden Controller („Gaming Outfit“) eingesetzt wird. Mit einem LED-Ringlicht („Flashy Outfit“) wird es zur besseren Kamera, etwa für Porträtaufnahmen. Passend für Heranwachsende, die sich in diesem Bereich ausprobieren möchten.
Die Sicherheit
Damit Eltern unbesorgt sein können, wenn ihre Kinder oder Jugendlichen das HMD Fusion X1 auch ohne Aufsicht nutzen, können sie die passenden Voreinstellungen treffen. Sie können genau festlegen, welche Apps und Spiele ihre Kinder nutzen dürfen. Bildschirmzeiten lassen sich einschränken, der Standort des Smartphones in Echtzeit überwachen sowie eingehende und ausgehende Anrufe und SMS auf als vertrauenswürdig eingestufte Kontakte begrenzen.
Vollkommen inhaltlich sicher macht es das Smartphone dadurch aber nicht. Auch Games, die durch Chatfunktionen potenziell gefährlich sein können, können heruntergeladen werden. Das Einsteiger-Handy bietet also Möglichkeiten, die Recherche und das Umsetzen liegt aber nach wie vor bei den Eltern.
Was die äußere Sicherheit angeht, ist es vor Stürzen ebenso wenig sicher wie andere Smartphones und sollte mindestens mit einer Panzerschutzfolie ausgestattet werden. Zudem bietet es keinen vollständigen Wasserschutz.
Das Fazit
Das HMD Fusion X1 wird als „das erste ultimative Teen-Phone“ beworben. Ist es das? Es bietet auf jeden Fall spannende Funktionen: Vor allem die unterschiedlichen „Outfits“ sind auf Teenager ausgerichtet und machen das Gerät vielseitig nutzbar. Allerdings kann man sich dafür auch direkt einen Handheld wie die Nintendo Switch kaufen, bei der das Zocken wohl noch mehr Spaß macht, oder eine Kamera mit noch mehr Funktionen. Positiv ist es definitiv, dass sich Kinder und Eltern gemeinsam mit der Einrichtung auseinandersetzen müssen. Das sollte so sein und wird durch das HMD Fusion X1 forciert.
Allerdings können sich Eltern bestenfalls vor dem Kauf eines Smartphones informieren und auch alternative Apps (ohne monatlichen Aufpreis von ca. 6 Euro) nutzen, die ihren Sprösslingen Sicherheit im Netz bieten können: Neben der „Apple Familienfreigabe“-App oder „Google Family Link“ gibt es noch viele weitere Apps, die für mehr Begleitung durch die Eltern sorgen können. Es gibt also die Möglichkeit, fast jedes (auch ein günstigeres oder eines mit besser Technik, das später weitergenutzt werden kann) Smartphone kindersicherer zu machen. Auch in Apps wie TikTok und anderen lassen sich zudem begleitete Modi einschalten, die es Eltern ermöglichen, sich mit dem Kinder-Account zu verknüpfen und eingreifen zu können, wenn es nötig und sinnvoll ist.
Am Ende ist das Preis-Leistungs-Verhältnis beim HMD Fusion X1 fair und besonders die leichte Reparatur ist hervorzuheben. Die Auflösung des Displays ist sicherlich nicht die beste, aber muss es für ein Einsteiger-Modell auch nicht sein. Zudem sind die Funktionen im Vergleich zu anderen Modellen abgespeckt, ebenso wie die Technik. Das Design ist aber schick und geeignet für Heranwachsende. Wer schon mit einer Xplora-Smartwatch gute Erfahrungen gesammelt hat, ist mit dem HMD Fusion X1 sicher gut bedient: Es ist durchdacht und nimmt Eltern und Heranwachsende beim Smartphone-Start gut an die Hand. So wie es sein sollte.