Steigende Kosten: So setzt sich der Dönerpreis in Deutschland zusammen

Die Zeiten des Fünf-Euro-Döners sind vorbei, doch das gefüllte Fladenbrot ist populär wie eh und je. Der Preis könnte aber weiter steigen. Das sind die Gründe.

Fladenbrot, Fleisch, frischer Salat: Der Döner gehört zu den beliebtesten Fast-Food-Speisen der Deutschen. Hunderttausende der gefüllten Teigtaschen gehen jeden Tag über die Ladentheke. Doch der Döner wird immer teurer. 

2022 kostete er laut der Bringdienstkette Lieferando noch durchschnittlich höchstens sechs Euro. Mittlerweile liegt der bundesweite Durchschnitt bei 7,74 Euro. Besonders teuer ist er in Flensburg (9,77 Euro) und Karlsruhe (9,75 Euro). Am günstigsten erhalten Konsumentinnen und Konsumenten das Streetfood in Paderborn (6,50 Euro) und Halle (5,79 Euro). Den Überblick über die teuersten und günstigsten Städte sehen Sie hier:

Datawrapper Dönerpreis Deutschland

Wie setzt sich der Dönerpreis zusammen?

Der Verband der Dönerproduzenten Deutschlands e.V. (VDD) hat dem stern eine grobe Kalkulation vorgelegt. Hierbei handelt es sich um einen Richtwert, da die Betriebskosten je nach Standort, Größe und Saison teils deutlich variieren. 

Bei einem durchschnittlichen Produkt, das etwa 540 Gramm wiegt, liegt der Einkaufspreis bei rund drei Euro. Er setzt sich zusammen aus folgenden Bestandteilen:

ZutatGewichtKalkulationBrot245 Gramm

0,382 Euro

Dönerfleisch125 Gramm2,00 EuroBeilagen135 Gramm0,389 EuroSauce25 Gramm0,145 EuroGewürze10 Gramm

0,078 Euro

Gesamt540 Gramm2,994 Euro

Der VDD empfiehlt basierend auf dieser Kalkulation einen Verkaufspreis von 10,50 Euro pro Teigtasche. Zu den Einkaufskosten kommen Fixkosten für Materialien, Personal, Standort oder Umsatz- und Mehrwertsteuer. Einer Faustregel zufolge sollten Gastrobetriebe das drei- bis vierfache des Einkaufspreises verlangen, um rentabel zu sein. Darauf basiert auch die Empfehlung des VDD.

Kosten für Fleisch lassen die Preise steigen

Dass die Preise für einen Döner in den vergangenen Jahren gestiegen sind, liegt an nahezu allen Bestandteilen. Imbissbetreiber verweisen im landwirtschaftlichen Fachmagazin „Top Agrar“ auf gestiegene Preise für Schlachtrinder. Jungbullen, die später als Kalbfleisch im Döner landen, kosteten 2024 laut der offiziellen Erzeugerstatistik etwa 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Tierkrankheiten wie das Blauzungenvirus haben den Bestand in Europa und Deutschland zudem dezimiert.

Auch Beilagen wie Tomaten (Preise um 48,2 Prozent gestiegen), Salate (+ 29,7 Prozent) oder Weichkäse (+ fünf Prozent) kosten heute mehr als vor zwei Jahren. Das listet beispielsweise der WDR auf. Die Preise für Zutaten wie Zwiebeln oder Knoblauch (-35,4 Prozent) sind hingegen gesunken.

Hinzu kommen für Imbissbetreiber Fixkosten wie Strom, Miete und Personal, die ebenfalls gestiegen sind. Rechnet sich das Endprodukt nicht mehr, wirkt sich das auf die Verbraucherinnen und Verbraucher aus. „Experten prognostizieren, dass der Endpreis für Döner – als repräsentatives Produkt der Fleischverarbeitung – in naher Zukunft kurzfristig die 10-Euro-Grenze erreichen und mittelfristig sogar überschreiten wird“, sagte Erdogan Koc, Sprecher des Verbands der Dönerproduzenten im baden-württembergischen Remchingen, im März.

Quellen:  WDR, Lieferando, „Top Agrar“, mit Informationen der Nachrichtenagentur DPA