Landgestüt: Zu teuer – Land sucht Betreiber für Landgestüt Redefin

Agrarminister Backhaus steht schon seit Langem wegen des zuschussbedürftigen Landgestüts Redefin unter Druck. Jetzt will er den Betrieb privatisieren. Die Immobilie soll aber beim Land bleiben.

Für das chronisch defizitäre Landgestüt Redefin wird angesichts knapper werdender Landesfinanzen ein privater Betreiber gesucht. „Der Schritt hin zu einem anderen Betreibermodell ist notwendig“, teilte Agrarminister Till Backhaus (SPD) nach einer Personalversammlung mit. Der Zuschussbedarf für das Traditionsgestüt im Landkreis Ludwigslust-Parchim betrage derzeit 1,7 Millionen Euro im Jahr.

Backhaus hält 1,7 Millionen Euro Zuschuss „für ein Kulturdenkmal dieses Formates“ grundsätzlich für gerechtfertigt, wie er erklärte. Jetzt befinde sich das Land jedoch in einer angespannten Haushaltslage, die alle Ressorts zu Einsparungen zwinge.

Redefins Charakter soll erhalten bleiben

Backhaus kündigte ein Interessenbekundungsverfahren an, um einen geeigneten Betreiber zu finden. Es soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Ziel sei, den Charakter Redefins als Ort des Pferdesports, der Pferdezucht, der Ausbildung und der Kultur zu erhalten. Ein neuer Betreiber soll deshalb vertraglich zur Erfüllung öffentlicher Ziele verpflichtet werden. Zu den weiteren Bedingungen zähle die sozialverträgliche Übernahme des Personals.

Das Land will den Angaben zufolge Eigentümer der 200 Jahre alten, denkmalgeschützten Anlage bleiben. Dort werden Hengste gezüchtet, außerdem gibt es eine Reit- und Fahrausbildung. Die Anlage ist zudem mehrmals im Jahr Kulisse für große Klassik-Konzerte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.