In einem Steinbruch wird eine neue, gefährliche Fischart entdeckt. Die Tiere überleben Trockenlegen und Abfischen, Frost und Sauerstoffmangel.
Eine invasive Fischart hat in einem Steinbruch im Lahn-Dill-Kreis alles überlebt, was die Ausbreitung eindämmen sollte. Bei einer Kontrolle stellte sich nun heraus: Der Amerikanische Katzenwels ist noch immer da, wie das Regierungspräsidium (RP) Gießen berichtet.
Wo der etwa 50 Zentimeter lange Amerikanische Katzenwels auftaucht, stellt er eine Bedrohung für heimische Fisch- und Krebsarten dar. Er frisst Laich und Jungtiere und verdrängt somit heimische Arten.
Geschützter Krebs in Gefahr
Nachdem der Katzenwels im Steinbruchweiher von Herborn-Uckersdorf entdeckt worden war, wurde das Wasser im November 2024 fast vollständig leergepumpt. „Wesentliches Ziel der Maßnahme war es, den Standort in Uckersdorf als Lebensraum für den in Deutschland streng geschützten Edelkrebs und verschiedene Amphibienarten zu erhalten“, berichtet Gerrit Oberheidt, Leiter des Dezernats für Artenschutz und Fischerei beim RP Gießen.
Nach dem Abfischen war kein einziger Amerikanischer Katzenwels mehr nachweisbar. Ein halbes Jahr später aber blieben Exemplare in den Reusen hängen. „Diese Individuen hatten sich offensichtlich in den Schlamm eingegraben und haben trotz Frost und sehr wenig Sauerstoff erfolgreich überdauert“, berichtet Dezernatsleiter Oberheidt.
Wenig Erfolg, viel Erkenntnis
Trotz des Misserfolgs: Der Erkenntnisgewinn ist groß. Die Aktion habe gezeigt, wie robust diese Fischart sei, so das RP Gießen. „Sie verfügt über eine hohe Toleranz gegenüber Extrembedingungen, die für andere Fischarten bereits tödlich sind.“
Nachdem das Abfischen und das Stellen von Reusen keinen Erfolg hatte, soll nun zumindest die Ausbreitung verhindert werden. Dafür wird der Abfluss des Steinbruchs, über den bei Starkregen möglicherweise Exemplare herausgespült werden könnten, mit Barrieren blockiert. So soll verhindert werden, dass der Amerikanische Katzenwels über den Amdorfbach in die Lahn gelangt.