Mitten in Duisburg gehen Rocker und Mitglieder einer Großfamilie aufeinander los. Es fallen zahlreiche Schüsse. Wegen des spektakulären Vorfalls gibt es jetzt weitere Anklagen.
Gut drei Jahre nach einer spektakulären Schießerei in Duisburg hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen fünf weitere Männer erhoben. Sie sollen laut Anklage Mitglieder der Hells Angels sein und im Mai 2022 nach der Schießerei einen Dönerladen am Duisburg-Hamborner Altmarkt verwüstet haben. Der Vorwurf lautet auf besonders schweren Landfriedensbruch, wie ein Landgerichtssprecher bestätigte. Zuvor hatte die „WAZ“ berichtet.
Hintergrund des Konflikts seien möglicherweise Rivalitäten um die Vorherrschaft an dem Dönerladen gewesen, der von einem Mitglied einer türkisch-libanesischen Großfamilie betrieben wurde. Bei der Auseinandersetzung am 4. Mai 2022 hatten sich rund 100 Mitglieder des Motorradclubs Hells Angels und der Großfamilie gegenübergestanden. Es fielen zahlreiche Schüsse, mehrere Opfer wurden getroffen.
Das Duisburger Landgericht hatte wegen der Schießerei 2024 bereits zwei Männer zu Haftstrafen verurteilt – jeweils ein Rocker- und ein Familienmitglied. Die Strafen sind noch nicht rechtskräftig. Bei Durchsuchungen bei zwei der jetzt Angeklagten hatte die Polizei unter anderem Pistolen gefunden. Die Entscheidung über die Eröffnung eines weiteren Prozesses sei noch nicht gefallen, sagte der Gerichtssprecher. Die fünf Angeklagten im Alter zwischen 27 und 54 Jahren seien auf freiem Fuß.