In Sachsen-Anhalt bleiben Beschäftigte im Schnitt kürzer im Job als noch vor ein paar Jahren. Je nach Branche oder Qualifikation klaffen die Unterschiede weit auseinander.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt bleiben im Schnitt nicht mehr so lange bei einem Arbeitgeber wie noch vor zehn Jahren. Ende vorigen Jahres lag die durchschnittliche Dauer eines Beschäftigungsverhältnisses bei 54,8 Monaten, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur in Halle mitteilte. 2014 waren es noch 60,2 Monate.
Die Verweildauer gilt als wichtiger Indikator für die Stabilität von Arbeitsverhältnissen. Der Rückgang lasse sich laut Bundesagentur unter anderem mit konjunkturellen und strukturellen Veränderungen erklären.
Treue zum Arbeitgeber nimmt ab
„Die Neigung von Arbeitnehmern ist geringer, in konjunkturell schwierigem Umfeld ein Risiko in Form eines Arbeitsplatzwechsels einzugehen“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion, Markus Behrens. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten hielten Beschäftigte traditionell eher an ihrem Job fest.
Besonders lang bleiben laut der Erhebung Spezialistinnen und Spezialisten im Unternehmen – im Schnitt 68,3 Monate. Fachkräfte kommen auf 60,2 Monate, Helferinnen und Helfer dagegen nur auf durchschnittlich 30,2 Monate. Auch Frauen und Vollzeitkräfte sind im Schnitt länger bei einem Arbeitgeber beschäftigt als Männer und Teilzeitkräfte.
Unterschiede in den Branchen
Je nach Branche gibt es große Unterschiede: Die kürzeste Verweildauer verzeichnete die Leiharbeit mit 9,3 Monaten, gefolgt vom Gastgewerbe mit 24,1 Monaten. Im öffentlichen Dienst blieben Beschäftigte hingegen im Schnitt mehr als acht Jahre – 97,4 Monate.