Störaktion beim Sommerinterview: „Extrem lustig hier“: Alice Weidel versteht Fragen wegen lauter Musik nicht

Liebliche Musik übertönt Alice Weidel: Politische Aktivisten haben das ARD-Sommerinterview mit der AfD-Chefin auf kreative Weise sabotiert.

Eigentlich soll es beim ARD-Sommerinterview gerade um Krankenkassenbeiträge gehen. Doch AfD-Chefin Alice Weidel redet an der Frage vorbei. Was einerseits daran liegen könnte, dass sie lieber etwas zu Migration loswerden will. Oder andererseits, dass Sie die Frage nicht so genau verstanden hat. Akustisch. 

Denn von der anderen Seite des Spree-Ufers in Berlin-Mitte dröhnt über Lautsprecher ebenso liebliche wie penetrante Musik herüber in das Open Air-TV-Studio der ARD. „Es bringt so nichts…ich habe Ihre konkrete Frage…es ist extrem lustig hier“, stammelt Weidel, bevor sie doch wieder ansetzt, um das Gespräch mit Moderator Markus Preiß fortzuführen. Was Alice Weidel inhaltlich zu sagen hatte, lesen Sie hier.    Alice Weidel gestört X

Sommerinterview erfolgreich sabotiert

Eine Gruppe von 40 bis 50 Protestierenden hat laut Polizei das am Sonntagnachmittag aufgezeichnete Interview mit Sprechchören, Hupen und Musik gestört. Dabei sei ein Aktionsbus mit Schallverstärker eingesetzt worden. Mehrfach erklärte Weidel, sie habe die Fragen wegen der Störgeräusche nicht richtig verstanden, wollte das Interview aber fortführen. Auch Interviewer Preiß sprach von einer „schwierigen akustischen Situation“.

Die Protestaktion geht wohl auf das Konto des „Zentrum für Politische Schönheit“, das in der Vergangenheit immer wieder mit kreativem Protest gegen Rechts für Aufsehen gesorgt hat. Die Aktivisten posteten auf X einen Ausschnitt des gestörten Interviews mit dem Satz: „Das beste Sommerinterview, das die ARD je mit Faschisten geführt hat.“

Schließlich beendete die Polizei die nicht angemeldete Störaktion, indem sie die Demonstrierenden aufforderte, ihre Beschallungsanlage auszustellen. Dem kamen die Aktivisten nach, sodass der zweite Teil des Gesprächs nach einer Unterbrechung mit mehr akustischer Ruhe fortgesetzt wurde. Die Aktion verlief friedlich, Festnahmen gab es keine.