Andy Byron: Tech-CEO nach Kiss-Cam-Vorfall bei Coldplay-Konzert beurlaubt

Das Video von Andy Byron und seiner HR-Chefin bei einem Coldplay-Konzert hat ein Nachspiel. Das Unternehmen Astronomer hat ihn freigestellt und eine Untersuchung angekündigt.

Nachdem das Kiss-Cam Video von Tech-CEO Andy Byron und seiner Personalchefin nach einem Coldplay-Konzert viral gegangen war, hat seine Firma, die KI-Datenfirma Astronomer, Konsequenzen gezogen und ihren Chef freigestellt. „Mitbegründer und Chief Product Officer Pete DeJoy fungiert derzeit als Interims-CEO, da Andy Byron beurlaubt wurde. Wir werden in den kommenden Tagen weitere Details bekannt geben“, meldete das Unternehmen am späten Freitagabend deutscher Zeit auf dem Jobportal Linkedin.

Was war passiert? Andy Byron und seine HR-Chefin Kristin Cabot wurden am Mittwoch in Boston von einer sogenannten Kiss-Cam gefilmt. Die ist eigentlich dazu gedacht, zwei Turteltauben einzufangen und dazu zu bringen, sich zu küssen. Byron und Cabot wären jedoch am liebsten im Erdboden versunken, als sie eng umschlungen auf der riesigen Leinwand auftauchten. Sie schlug erschrocken die Hände vors Gesicht und wandte sich ab, er ging in die Hocke und versteckte sich. „Entweder haben sie eine Affäre, oder sie sind einfach sehr schüchtern“, kommentierte Coldplay-Frontmann Chris Martin das Geschehen, während das Publikum lachte. 

Tatsächlich sind die beiden offiziell kein Paar. Byron ist laut Medienberichten verheiratet und hat mit seiner Frau zwei erwachsene Söhne. Seit 2023 leitet er Astronomer, eine in New York ansässige KI-Datenfirma mit einem Marktwert von rund einer Milliarde US-Dollar. Cabot ist laut ihrem LinkedIn-Profil vor neun Monaten zum Team gestoßen. Am 19. November 2024 verkündete das Unternehmen die Einstellung von Cabot als neue Personalchefin.

Astronomer kündigt interne Untersuchung an

In der damaligen Pressmitteilung lobte Byron ihre „außergewöhnliche Führungsqualitäten und ihre umfassende Expertise“. „Sie ist eine bewährte Führungskraft in mehreren Wachstumsunternehmen und ihr Engagement für die Förderung vielfältiger, kollaborativer Arbeitsplätze macht sie zur perfekten Besetzung für Astronomer“. Cabot erklärte darin: „Ich sehe meine Rolle eher in der Personalstrategie als in der traditionellen Personalabteilung, denn die wahre Magie entsteht, wenn man die Personalstrategie mit der Geschäftsstrategie in Einklang bringt“. Es gehe nicht nur um Zusatzleistungen oder Catering-Mittagessen, sondern um „so viel mehr“. Und die „Gespräche mit Andy und dem Führungsteam von Astronomer“ über die Möglichkeiten, die sich hier böten, hätten sie „sehr inspiriert.“

Nachdem das Kiss-Cam-Video der beiden im Netz viral ging und dort millionenfach kommentiert wurde, meldete sich auch das Unternehmen selbst und kündigte auf Linkedin eine interne Untersuchung an. „Astronomer fühlt sich den Werten und der Kultur verpflichtet, die uns seit unserer Gründung leiten. Von unseren Führungskräften wird erwartet, dass sie sowohl in Bezug auf das Verhalten als auch auf die Rechenschaftspflicht Maßstäbe setzen. Der Vorstand hat eine formelle Untersuchung in dieser Angelegenheit eingeleitet, und wir werden in Kürze über weitere Details verfügen, die wir Ihnen mitteilen können“.

Auch eine andere Personalie sorgte in dem Zusammenhang für Gesprächsstoff. In dem Video war auch eine Frau zu sehen, die neben Cabot stand und deren Gesicht rot anzulaufen schien. Laut Medienberichten soll es sich bei der Frau um Alyssa Stoddard handeln. Sie kam demnach im Januar 2025 zu Astronomer und soll erst kürzlich von Cabot zur Vice President of People befördert worden sein.

Ehefrau von Andy Byron legt Doppelnamen ab

In dem Linkedin-Post von Astronomer heißt es dazu jedoch: „Alyssa Stoddard war nicht bei der Veranstaltung anwesend und keine anderen Mitarbeiter waren in dem Video zu sehen“.

Wie es jetzt mit Byron und Cabot weitergeht, ist unklar. Beide haben sich bislang noch nicht öffentlich zu dem Vorfall geäußert. Byrons Ehefrau Megan Kerrigan soll als Reaktion auf das Video auf Facebook ihren Doppelnamen entfernt und später ihre Social-Media-Profile deaktiviert haben.

Quellen: Linkedin, Astronomer, The Economist Times, Newsweek