Katastrophenschutz: Keine Schutzräume für den Notfall in MV

Wo soll sich die Bevölkerung im Notfall in Sicherheit bringen? Schutzräume gibt es in Mecklenburg-Vorpommern bisher nicht.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es keine öffentlichen Schutzräume für den Fall eines kriegerischen Angriffs. Die Schutzräume der ehemaligen DDR wurden nach der Wiedervereinigung nicht in das Schutzraumprogramm des Bundes übernommen, das allerdings auch seit 2008 zurückgebaut wurde. Das teilte die Landesregierung auf eine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Marc Reinhardt mit.

Landeseigene und kommunale Schutzräume werden demnach in MV ebenfalls nicht vorgehalten. Im vergangenen November sei jedoch eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe für ein bundesweites Schutzraumkonzept eingerichtet worden, hieß es.

Broschüren ausgelegt

Seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine rückt die Zivilverteidigung auch in Deutschland wieder in den Fokus. Die Landesregierung verwies in dem Zusammenhang auf eine Broschüre des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notfallsituationen“. Darin wird etwa empfohlen, dass jeder Haushalt einen Vorrat an Lebensmitteln und Getränken für zehn Tage anlegen sollte.

Die Broschüre habe das Land Ende 2022 in einer Auflage von 100.000 Stück nachgedruckt und an mehr als 120 Verwaltungssitze in Mecklenburg-Vorpommern ausgeliefert. Auch habe es bereits zwei Aktionstage für den Bevölkerungsschutz 2023 und zuletzt am 12. Juli 2025 in Rostock gegeben, um die Menschen zu sensibilisieren.

CDU: Gefährliche Lücke zwischen Anspruch und Realität

Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Daniel Peters, kritisiert das Fehlen von Schutzräumen im Nordosten. Die neue Bund-Länder-Arbeitsgruppe liefere bisher kaum konkrete Lösungen, erklärte er. „Zwischen Anspruch und Realität der Krisenvorsorge klafft eine gefährliche Lücke.“ Auch das Innenministerium MV bleibe konkrete Fortschritte und belastbare Maßnahmen schuldig.