Hochschulpakt: Hochschulen müssen 2026 rund 30 Millionen Euro einsparen

Hessens Hochschulen müssen in Zeiten knapper Kassen sparen, erhalten aber langfristige Planungssicherheit. Das sieht eine neue Vereinbarung mit dem Land vor. Was sagen die Hochschulen?

Hessens Hochschulen müssen im Jahr 2026 rund 30 Millionen Euro einsparen. Im Jahr darauf kehrt ihr Budget auf das Niveau von 2025 zurück. Ab 2028 steigen die Landesmittel dann jährlich. Das sind die Kernpunkte der neuen Finanzvereinbarung Hochschulpakt 2026-2031 zwischen dem Land und seinen 14 staatlichen Hochschulen in finanziell herausfordernden Zeiten, wie das Wissenschaftsministerium in Wiesbaden mitteilte. 

Vorangegangen waren gut einjährige Verhandlungen des Wissenschafts- und des Finanzministeriums mit den staatlichen Universitäten und Fachhochschulen. Zuletzt hatte es landesweit Demonstrationen gegen drohende Kürzungen und Einschnitte gegeben. 

Wissenschaftsminister Gremmels: Sechs Jahre Planungssicherheit

Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD) erklärte mit Blick auf die gesunkenen Steuereinnahmen: „Im dritten Jahr der Rezession haben wir das Bestmögliche für die Hochschulen erreicht. Der große Vorteil ist, dass die Hochschulen jetzt sechs Jahre Planungssicherheit haben.“ Es gebe ein bis zwei schwierige Jahre für die Hochschulen, aber dann garantiere das Land erneut einen Aufwuchs, „der am Ende der Paktlaufzeit 2031 wieder auf dem bisherigen Niveau liegen wird“. 

Von einem „finanziellen Kraftakt für das Land“ und einer privilegierten Situation für die Hochschulen sprach Finanzminister Alexander Lorz (CDU): „Kürzungen zum Haushalt 2026 müssen alle Ressorts realisieren, aber nur die Hochschulen bekommen über den Pakt garantierte Zuwachsraten bis 2031.“

Universitäten warnen vor realen Verlusten in dreistelliger Millionenhöhe

Der Sprecher der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien, Thomas Nauss, erklärte: „Trotz der Aufwüchse im Hochschulpakt fehlt den Hochschulen durch die erwartbaren Personal- und Sachkostensteigerungen bis Ende 2031 real ein hoher dreistelliger Millionenbetrag.“

Der Sprecher der hessischen Kunsthochschulen, Elmar Fulda, ergänzte: „Das ist nicht das Ergebnis, das sich die fast 300.000 Menschen erhofft haben, die in unseren Hochschulen studieren und arbeiten.“ Die Einsparungen gefährdeten „die Innovationspotenziale unseres Landes. Die Fachkräftesicherung und der Beitrag der Hochschulen für eine resiliente demokratische Gesellschaft werden schwieriger.“