Vermutlich durch gezielten Chemikalieneinsatz werden Bäume auf einem Spielplatz so stark geschädigt, dass einer von ihnen gefällt werden muss. Der Limburger Fall ist nicht der einzige in Hessen.
Die Stadt Limburg hat einen Spielplatz nach einer vermutlich gezielten Schädigung mehrerer Bäume mit Chemikalien wieder freigegeben. Nach sorgfältiger Prüfung aller Risiken sei die Sperrung des Spielplatzes an der Ecke Moselstaße und Unterheide wieder aufgehoben worden, teilte die Stadt mit.
Die am stärksten geschädigte Hainbuche sei zum Schutz der Besucherinnen und Besucher des Spielplatzes gefällt und der Boden in dem betroffenen Bereich ausgetauscht worden, hieß es. Auch Anzeige bei der Polizei sei erstattet worden. Zwei weitere Bäume würden derzeit durch intensives Wässern stabilisiert, um sie zu erhalten.
Die massiven Schäden an den Bäumen waren den Angaben zufolge bei einer Routinekontrolle durch einen Baumexperten der Stadt festgestellt worden. Die Stadt geht von einer gezielten Verunreinigung des Bodens mit einer chemischen Substanz aus. Laboruntersuchungen von Bodenproben durch die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt im rheinland-pfälzischen Speyer sprächen für die Einbringung einer stark alkalisch wirkenden Substanz. Möglicherweise handele es sich um Natronlauge oder Rückstände aus Reinigungsmitteln.
Die Kosten für Laboruntersuchung, Baumfällung und Bodentausch sowie für die Neupflanzung bezifferte die Stadt auf insgesamt rund 2.800 Euro. Sie bat auch mögliche Zeugen um Mithilfe. Wer Beobachtungen gemacht habe oder Angaben zur möglichen Ursache oder zu verdächtigen Aktivitäten auf dem Spielplatz machen könne, soll sich an die Polizeidirektion Limburg-Weilburg werden.
Einen ähnlichen Fall gab es zuletzt auch in Frankfurt: Dort wurden zwei Platanen am Merianplatz nach Angaben der Stadt vorsätzlich mit Glyphosat vergiftet. Die Fällung der beiden Bäume aus Sicherheitsgründen ist für diesen Mittwoch vorgesehen.