Solarenergie im Juni erstmals wichtigste Stromquelle in der EU

Solarenergie ist im Juni 2025 erstmals die größte Stromquelle in der Europäischen Union gewesen. 22,1 Prozent des in der EU verbrauchten Stroms stammten im vergangenen Monat aus Solaranlagen, wie der britische Thinktank Ember am Donnerstag mitteilte. Damit lag die Solarenergie vor der Kernenergie mit 21,8 Prozent und der Windkraft mit 15,8 Prozent, teilte die Organisation mit, die sich mit der Energiewende befasst. Gas hatte den Angaben zufolge einen Anteil von 14,4 Prozent, gefolgt von Wasserkraft mit 12,8 Prozent.

Mindestens drei Länder hätten durch den kontinuierlichen Ausbau von Solaranlagen und die starke Sonneneinstrahlung ihren Rekord bei der Solarstromproduktion gebrochen, erklärte Ember weiter. Auch die Windenergieerzeugung erreichte demnach in Europa einen neuen Rekordwert.

Der Anteil von Kohle an der Stromerzeugung in Europa hingegen war im Juni so gering noch nie – Ember schätzt ihn auf 6,1 Prozent für den gesamten Kontinent gegenüber 8,8 Prozent im Jahr 2024. Selbst in den für Kohlestrom bekannten Ländern Deutschland und Polen sei die Stromerzeugung durch diese fossile Energiequelle im Juni stark zurückgegangen, hieß es.

Vor dem Hintergrund eines zunehmenden Stromverbrauchs nahm der Anteil der fossilen Energien an der Stromproduktion insgesamt allerdings nicht ab. Im Juni 2025 wurden 23,6 Prozent des Stroms in der EU aus fossilen Quellen produziert, was knapp über dem Rekordtief vom Mai 2024 liegt. Auch in den ersten sechs Monaten 2025 lag der fossile Anteil über dem Vorjahreszeitraum. Dies ist insbesondere auf die geringe Verfügbarkeit von Wasserkraft und einen gestiegenen Gasverbrauch zurückzuführen.