Saalfelder Höhe: „Das ist Übermenschliches“ – Waldbrand fordert Helfer heraus

Wind und Hitze erschweren die Löscharbeiten am Waldbrand auf der Saalfelder Höhe. Warum die Einsatzkräfte trotzdem Hoffnung haben und was Ministerpräsident Voigt fordert.

Beim Waldbrand auf der Saalfelder Höhe gibt es noch keine Entwarnung. Aufkommende Winde fachen die Glutnester immer wieder an, wie Kreisbrandinspektor Christian Patze sagte. Die Löschwasserversorgung sei ein Dauerthema. „In Gänze kann man sagen: Es gelingt uns. Aber es gibt auch Phasen, wo Probleme auftreten.“ 

Am Nachmittag waren laut Landkreis etwa 660 Einsatzkräfte und 85 Fahrzeuge vor Ort. Etwa 20 Kilometer Schlauchleitungen seien verlegt worden. Auch Landwirte helfen demnach mit Traktoren und Wasseranhängern beim Befüllen der Löschteiche.

Vierter Helikopter wurde doch nicht gebraucht

Es könne durch den aufkommenden Wind und höhere Temperaturen noch keine Entwarnung geben, sagte auch Landkreissprecher Peter Lahann. „Immer wieder flackert etwas auf, dann springen die Helfer hin und löschen es.“ Teilweise seien dann 15 bis 20 Mann mit Löschrucksäcken unterwegs. 

Die Löschhubschrauber kippten noch immer große Mengen Wasser in den Wald. Am Vormittag seien drei Helikopter aus Thüringen, Bayern und von der Bundespolizei im Einsatz gewesen. Ein weiteres Fluggerät aus Bayern wurde zunächst für den Nachmittag erwartet, aber laut Lahann dann doch nicht gebraucht. Allein am gestrigen Nachmittag berichtete die Bundespolizei von etwa 63.000 Litern Wasser bei 35 Anflügen.

Voigt dankt den Einsatzkräften vor Ort

Auch Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) machte sich ein Bild von der Lage. Er sei tief beeindruckt davon, was die Helfer leisten. „Das ist Übermenschliches.“ Die Einsatzkräfte hätten die Situation im Griff. „Es wurde schnell, entschlossen und unbürokratisch gehandelt – so wie es sein muss, wenn jede Minute zählt.“

Im Nachgang gelte es zu analysieren, was man aus einem solchen Großeinsatz lernen könne, sagte Voigt weiter. „Wir werden auch aus diesem Einsatz lernen.“ Er sprach von einer Initiative für die Stationierung von Löschflugzeugen und -hubschraubern, die der Bund in Thüringen stationieren könnte. Aktuell gibt es in Thüringen Angaben von Innenminister Georg Maier (SPD) zwei Polizeihubschrauber, die für die Brandbekämpfung geeignet sind. 

Hoffnung auf Regen

Hoffnungen macht den Helfern der Blick auf die Wetterbvorhersage: „Unsere große Erwartung ist der Wetterwechsel – Montag, Dienstag mit Regen – um hier großflächig Wasser von oben in die Brandfläche einbringen zu können“, sagte Patze. Nach Angaben von Lahann werde der Einsatz noch bis mindestens Ende der kommenden Woche gehen. 

Der Waldbrand gilt als einer der größten in Thüringen seit mindestens rund 30 Jahren. Voigt sprach von einem „Ausnahmeereignis, das uns alle bewegt“. Das Feuer war am Mittwoch nahe des Saalfelder Ortsteils Gösselsdorf aus bislang unbekannter Ursache ausgebrochen und hatte sich schließlich auf eine Fläche von mindestens 250 Hektar ausgebreitet. Der Katastrophenfall wurde ausgerufen.