Der Vorstand des Energiekonzerns wendet sich per Brief an die Beschäftigten. Die Gewinnaussichten hätten sich verschlechtert, heißt es darin. Was Folgen hat.
Der Energiekonzern Uniper will aus Kostengründen Hunderte Stellen streichen. „Als Sofortmaßnahme planen wir, unsere bisherige Personalplanung um insgesamt 400 rechnerische Vollzeitstellen zu reduzieren, um bereits im Jahr 2026 entsprechende Kosteneinsparungen zu realisieren.“ Dies schreibt der Uniper-Vorstand um Michael Lewis in einem Brief an die Belegschaft, aus dem die „Rheinische Post“ zitiert.
Der Stellenabbau könne noch weiter gehen, so die Zeitung: „Parallel dazu werden wir im Rahmen des Orion-Programms das Potenzial für weitere Effizienzsteigerungen prüfen, einschließlich möglicher weiterer Anpassungen unserer Personalstruktur“, heißt es in dem Brief weiter. Uniper hat 7.600 Beschäftigte, davon 5.000 in Deutschland.
Uniper: Gewinnaussichten erheblich verschlechtert
Zur Begründung für den Stellenabbau heißt es unter anderem: „Derzeit sehen wir uns mit einem schwieriger gewordenen Marktumfeld konfrontiert, als wir ursprünglich erwartet hatten“, so der Vorstand. „Wir hatten zwar mit niedrigeren Strompreisen gerechnet, aber ein weiterer deutlicher Preisverfall auf dem für uns wichtigen nordischen Strommarkt hat unsere Gewinnaussichten für die nächsten drei Jahre seit der letzten Mittelfristplanung erheblich verschlechtert.“
Freie Stellen sollen nicht mehr besetzt werden, Abfindungen und Vorruhestand sind geplant: Man werde „unverzüglich Gespräche mit der deutschen Mitbestimmung über eine Initiative zum freiwilligen Ausscheiden aus dem Unternehmen aufnehmen, die Initiative könnte Vorruhestandsregelungen, Abfindungszahlungen sowie einen Wechsel in die Beschäftigungsgesellschaft umfassen“, schreiben die Vorstände weiter.
Uniper zählt zu den größten Energieunternehmen Europas. Das Unternehmen ist Deutschlands größter Erdgas-Großhändler und Gasspeicherbetreiber. Privatkunden beliefert Uniper außer bei Fernwärme nicht.