Nach viel Verwunderung über eine geplante Umbenennung von Spielplätzen in „Spiel- und Aktionsflächen“ in Köln tritt nun die Oberbürgermeisterin auf die Bremse. Sie äußert Unverständnis.
Die vieldiskutierte Umgestaltung von Spielplatz-Schildern in Köln kommt womöglich nun doch nicht zustande. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) ging am Abend auf deutliche Distanz zu den Plänen der städtischen Verwaltung und kündigte an, die Umbenennung an eine Entscheidung im Kölner Stadtrat zu knüpfen. Die Stadtverwaltung hatte zuvor angekündigt, alte Spielplatz-Schilder austauschen zu wollen – und das Wort „Spielplatz“ abzuschaffen. Als Begründung hatte sie erklärt, dass es sich bei der etablierten Bezeichnung um einen „eingrenzenden Begriff“ handle.
Reker äußerte nach Bekanntwerden der Pläne nun aber großes Unverständnis. „Ich persönlich finde die Bezeichnung „Spielplatz“ klar und verständlich und habe angesichts der Herausforderungen, vor denen Köln steht, kein Verständnis dafür, dass sich die Verwaltung mit der Neugestaltung von Spielplatzschildern beschäftigt“, teilte sie der Deutschen Presse-Agentur mit.
Entscheidung soll der Stadtrat treffen
Auch sei die Tragweite der Änderung „allem Anschein nach“ nicht in ausreichendem Maße erkannt worden. „Eine solche grundsätzliche Umbenennung ist kein einfaches Geschäft der laufenden Verwaltung“, erklärte Reker – so etwas müsse im Stadtrat entschieden werden.
So soll es nun auch kommen. Reker will den vorliegenden Vorschlag am 4. September in einer Sitzung des Gremiums zur Entscheidung vorlegen. Nur nach einer Zustimmung würden dann die Schilder erneuert.
Die Ankündigung des Schilder-Tauschs hatte zum Teil für große Verwunderung gesorgt. Mehrere Medien berichteten.
Ursprung der Idee liegt länger zurück
Hintergrund der Aktion ist eine schon fast zwei Jahre zurückliegende Entscheidung im Jugendhilfeausschuss der Stadt. Dort forderte man, ein neues Schild für die mehr als 700 Kölner Spielplätze zu entwickeln.
Zur Begründung hieß es damals unter anderem, dass die Spielplätze in Köln für Kinder, aber auch für Jugendliche da seien. „Die oftmals veralteten Schilder geben dies jedoch nicht wieder und suggerieren, dass es sich lediglich um „Kinderspielplätze“ handele, die nicht von Jugendlichen genutzt werden dürfen“, so die Annahme. Sie führten zu Konflikten.
In einer jüngst veröffentlichten Mitteilung der Verwaltung waren dann das Ergebnis des Denkprozesses und ein neues Design präsentiert worden. Die neue Überschrift lautete nun „Spiel- und Aktionsfläche“.