Auf dem früheren Truppenübungsgelände Gohrischheide brennt es erneut. Die Feuerwehr kann nicht direkt an den Brandherd, weil die Gefahr explodierender Munition besteht.
Der Waldbrand in der Gohrischheide an der Grenze von Sachsen und Brandenburg weitet sich wieder aus. Am Mittag sei eine Riegelstellung übersprungen worden, sagte Raiko Riedel, stellvertretender Gemeindewehrleiter Zeithain, auf Anfrage. Die Flammen würden sich in Richtung Zentrum der Gohrischheide ausbreiten.
Das genaue Ausmaß sei noch nicht bekannt, betonte Riedel. Man sei mit etwa 130 Leuten vor Ort und versuche „zu retten, was zu retten ist“. „Es ist nach wie vor so, dass wir nicht direkt an das Feuer können, wir müssen Abstand halten.“ Man habe gehofft, das Feuer zum Stehen zu bringen, das habe aber so nicht funktioniert. Inzwischen sei eine Fläche von mehr als 50 Hektar betroffen.
Feuer konnte in der Nacht zunächst eingedämmt werden
In der Nacht zum Mittwoch war der Brand zunächst eingedämmt. Das Gelände ist schwierig, weil es einen früheren Truppenübungsplatz betrifft und damit auch die Gefahr besteht, das restliche Munition durch das Feuer detonieren kann. „Wir hatten erwartet, dass das Feuer sich nicht so schnell löschen lässt und wir einen längeren Zeitraum brauchen“, sagte Riedel.
Nach Angaben von Dorit Riedel, Sprecherin der Feuerwehr Zeithain, wurde in Brandenburg unterdessen Alarm ausgelöst. Dort werde in Abstimmung mit dem Forst mit einer Planierraupe eine Schneise in den Wald geschlagen, um das Feuer aufzuhalten. Zudem wolle man gepanzerte Löschfahrzeuge aus Tschechien anfordern. „Das würde uns sehr helfen.“
Trotz großer Rauchwolke keine Gefahr für Bevölkerung
Bereits am Dienstagabend war zwischen Zeithain und Mühlberg/Elbe in Südbrandenburg eine große Rauchwolke aufgestiegen. Zudem waren immer wieder Detonationen zu hören. Laut der Gemeinde Zeithain ging für Anwohner zunächst keine Gefahr aus. Trotzdem sollten sie Fenster und Türen geschlossen halten und Lüftungen und Klimaanlagen möglichst ausschalten.
In der Gohrischheide kam es bereits mehrfach zu Bränden. Im Juni 2022 entwickelte sich ein Feuer zum größten Waldbrand in Sachsen seit 30 Jahren. Es entstand ein Millionenschaden. Ein Jahr später brannte es erneut, die Löscharbeiten dauerten mehrere Tage. In beiden Fällen wurde Brandstiftung als Ursache vermutet.