Forstwirtschaft: Sachsen-Anhalts Wälder bleiben trotz Regen geschwächt

Die Wälder in Sachsen-Anhalt leiden weiter – trotz des Regens und besserer Förderung. Besonders die Eiche stirbt massenhaft. Die Erholung wird zur Aufgabe für kommende Generationen.

Trotz eines vergleichsweise feuchten Jahres 2024 bleiben die Wälder in Sachsen-Anhalt in einem kritischen Zustand. Zwar habe sich die Lage in einzelnen Bereichen etwas entspannt, aber „man kann nicht sagen, dass es zu einer wirklichen Verbesserung geführt hat“, sagte die Vorsitzende des Waldbesitzerverbandes Sachsen-Anhalt, Friederike von Beyme, vor der Jahreshauptversammlung ihres Verbandes am Samstag in Möckern (Jerichower Land).

Tief im Holz lauert die Gefahr

Besonders dramatisch sei die Lage bei der Eiche. „Da verzeichnen wir einen steigenden Ausfall und eine steigende Schädigung“, erklärte von Beyme. Das Holz sei auf dem Markt teils nicht mehr absetzbar. „Nicht nur der Verlust des Baumes auf der Fläche, sondern eben auch der Erlös fällt geringer aus.“ Während die Fichte durch den Borkenkäfer bereits weitgehend verschwunden sei, werde die Eiche von anderen Insekten geschädigt, die sich tief ins Holz bohren.

Ein weiteres Problem sei die schleppende Wiederbewaldung. Noch sind von Beyme zufolge rund 12.000 Hektar in Sachsen-Anhalt nicht bepflanzt. Zwar hoffe man auf bessere Bedingungen durch das feuchte Frühjahr, doch sowohl Naturverjüngung als auch Pflanzungen blieben schwierig.

Die Förderung durch das Land sei inzwischen verbessert worden, so von Beyme. „Unsere Richtlinien sind angepasst an die Bedürfnisse, die wir draußen im Wald haben.“ Auch bürokratische Hürden bei Anträgen und Auszahlung von Fördergeldern seien weitgehend abgebaut. Trotzdem bleibe die Finanzierung ein Problem: „Sachsen-Anhalt gehört leider nicht zu den zahlungskräftigen Bundesländern.“

Ein Generationenvertrag mit dem Wald

Langfristig stehe Sachsen-Anhalt forstlich gesehen vor einem Generationenprojekt. „Wir sind ein aufbauender Betrieb“, betont von Beyme. „Unsere Generation wird das sowieso nicht schaffen – unsere Kinder werden an diesem Werk weiterarbeiten und die Enkelkinder werden dann vielleicht sagen können: Das war richtig.“