Der Goldschakal auf der Nordseeinsel darf mit einer Ausnahmegenehmigung erschossen werden. Er hatte fast 100 Schafe und Lämmer gerissen. Nachts suchen die Jäger nach dem Tier – und haben neue Spuren.
Der Goldschakal auf Sylt wird mehrere Tage nach der Erteilung einer offiziellen Ausnahmegenehmigung weiter gesucht und gejagt. „Wir haben einige Ansitzjagden gemacht und uns im Lister Koog und auf dem Ellenbogen verteilt, da waren wir zwölf Jäger“, sagte Thomas Diedrichsen, der als stellvertretender Hegeringleiter die Jagd auf Sylt koordiniert, der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Auch an anderen Orten auf der Insel sitzen die Jäger jetzt nachts auf ihren Hochsitzen. „Welche Erkenntnis wir erlangt haben ist, dass er nicht erst in der Dämmerung los geht, sondern schon um kurz nach zehn – da ist es noch taghell auf Sylt.“ Jetzt sind die Jäger abends früher auf ihren Posten. „Aber das nützt alles nichts, wenn wir nicht wissen, wo er ist“, sagte der Sylter Jäger.
Tierarzt will Schakal auf Sylt gesehen haben
Es sei unklar, in welchem Bereich der Insel sich der Schakal aktuell aufhält. Am Sonntag will ein Tierarzt den Schakal laut Diedrichsen im Ort Rantum gesehen haben. Weitere gerissene Schafe oder Lämmer habe es seit der Nacht zum Freitag demnach zuletzt nicht gegeben.
Der Hegering Sylt umfasst den Angaben zufolge zehn Reviere mit rund 120 Jägerinnen und Jägern. Von denen beteiligen sich rund 20 bis 30 Menschen an der Jagd auf der rund 99 Quadratkilometer großen Insel.
Außer der Jagd von den Hochsitzen werde auch mit anderen Methoden nach dem Tier gesucht – diese wollte der Jäger aus Sorge vor möglichen Störenfrieden aber nicht öffentlich nennen. Angesichts eines Jagd-Erfolges zeigte sich Diedrichsen grundsätzlich optimistisch: „Ich hoffe nicht, dass es bis Ende Juli dauern wird, bis das Tier gefasst ist.“
Fast 100 tote Lämmer auf Sylt
Seit dem 19. Mai hat das Tier auf der Insel 90 Schafe und Lämmer gerissen. Das Landesamt für Umwelt in Schleswig-Holstein erteilte daraufhin eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zum Abschuss. Sie gilt seit dem 5. Juni und endet am 31. Juli. Es wäre der erste bestätigte Abschuss eines Goldschakals in Deutschland, wie es vom Deutschen Jagdverband (DJV) heißt.