Im Schnitt alle anderthalb Minuten gibt es einen Einsatz für die Hamburger Feuerwehr. Während die Zahl der Großbrände und Brandtoten sinkt, lassen Unwetter die Einsatzkräfte vermehrt ausrücken.
Die Zahl der Großbrände ist in Hamburg im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Zwar sei die Zahl der Brandeinsätze insgesamt leicht von 12.531 auf 12.840 gestiegen, erklärten Innensenator Andy Grote (SPD) und Oberbranddirektor Jörg Sauermann bei der Vorlage des Jahresberichts der Feuerwehr Hamburg. Allerdings habe sich die Zahl der Großbrände von 31 im Jahr 2023 auf 16 nahezu halbiert. Die Zahl der Brandtoten sank auf den historischen Tiefststand von sieben.
Zahl der Rettungsdiensteinsätze sinkt
Insgesamt verzeichnete die Feuerwehr im vergangenen Jahr 334.630 Einsätze und damit etwas weniger als im Vorjahr (336.445). Im Schnitt gab es für die Feuerwehr Hamburg 845 Einsätze pro Tag. „Das ist alle anderthalb Minuten ein Einsatz“, sagte Grote. „Das zeigt, mit welcher Professionalität, mit welcher Schlagkraft wir als Feuerwehr unterwegs sind.“
Den Großteil machten mit 295.314 die Rettungsdiensteinsätze aus. Nach teils deutlichen Steigerungen in den vergangenen Jahren ging ihre Zahl aber leicht um rund 5.000 zurück.
Grote nannte als Begründung auch eine umfangreiche Werbekampagne für die 116117-Nummer des ärztlichen Notdienstes, „damit die 112 wirklich nur noch angerufen wird, wenn wir Fälle mit echtem Notfallcharakter haben“.
Zugleich sei die Zahl der rund um die Uhr besetzten Rettungswagen der Hilfsorganisationen um vier erhöht worden.
Wetterbedingte Hilfseinsätze nehmen zu
Die Zahl der Einsätze zur technischen Hilfeleistung sei im vergangenen Jahr um 2.000 auf 24.541 angestiegen, sagte Sauermann. Dies sei vor allem auf zwei Unwetterlagen mit Starkregen und Sturm Ende Juni und Anfang August vergangenen Jahres zurückzuführen.
2023 hatte es keine Unwetterlagen mit so großem Ausmaß gegeben. „Das sind natürlich jährliche Schwankungen, aber grundsätzlich müssen wir uns darauf einstellen, dass das eher zunimmt als abnimmt“, sagte Grote.
Mehr Personal bei den Feuerwehren
Sowohl bei Berufs- wie auch bei der Freiwilligen Feuerwehr gab mehr Personal: 111 zusätzliche Beschäftige waren es den Angaben zufolge bei der Feuerwehr Hamburg, so dass ihre Gesamtzahl um elf Prozent auf 3.652 stieg.
Bei den 86 Wehren der Freiwilligen Feuerwehr wurden 2.742 aktive Mitglieder verzeichnet – 25 mehr als im Vorjahr, wie Landesbereichsführer Harald Burghart sagte.
Während der Frauenanteil bei den ehrenamtlichen Brandbekämpfern bei 17,4 Prozent lag, waren bei der Berufsfeuerwehr im vergangenen Jahr nur 11 Prozent weiblich. Hier gebe es noch Luft nach oben, sagte Sauermann.
In den 66 Hamburger Jugendfeuerwehren waren knapp 1.100 Mädchen und Jungen engagiert. Hinzu kommen laut Burghart 17 Mini-Feuerwehren mit 253 Kindern, die spielerisch an die Themen Feuerwehr und Brandschutz herangeführt würden.